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Nachruf Rind Bezi

Er war der Chef von 60 Rindern

Das Leben eines Landwirtes und seiner Rinderherde war in einer Sackgasse gelandet

Während eines Patentreffens im Jahr 2008 stand plötzlich ein Landwirt aus dem Mostviertel vor Michael Aufhauser und bat um Hilfe. Er und seine Rinder befanden sich in einer ausweglosen Situation und so wandte sich der verzweifelte Landwirt an Gut Aiderbichl.
Der Hof liegt an einem Berg und die Arbeiten wurden von den Jahreszeiten und von seinen Tieren bestimmt. Täglich mussten die 60 Rinder versorgt werden und freie Tage gab es für den alleinstehenden Mann so gut wie keine. Immer mehr bemerkte der Mann, dass er seinen Aufgaben nicht mehr gewachsen war. Dann erkrankte auch noch die ihn bei der Arbeit unterstützende Mutter und wurde zum Pflegefall. 

Die Rinderherde kam in den dauerhaften Freilauf

Der Landwirt baute, bedingt durch die freie Haltung seiner Tiere, Beziehungen zu den Rindern auf und bemerkte bald, was für großartige Charaktere auf seinen Weiden grasten. Er setzte sich zu ihnen ins Gras, gab ihnen Namen und versprach ihnen ein gutes Leben. Hie und da musste er ein Rind verkaufen, um Geld zu haben. Allerdings fiel es ihm immer schwerer, sich von seinen Tieren zu trennen.  

Die Rindervermehrung war nicht EU-konform

Der Herdenbestand wuchs an und so standen 60 Rinder auf den Weiden und kein Tier wurde mehr verkauft. Es war dem Landwirt wohl bewusst, dass die Rinderhaltung der genauen Beobachtung der Behörden unterliegt, aber er ließ die Dinge, wie sie waren. Wer in der EU Rinder hält, braucht eine Registrierung, Ohrmarken und den Nachweis ihrer Herkunft.  

Aus der Landwirtschaft war eine Art Haustierhaltung geworden

Den Rindern ging es so weit gut. Sie wurden teilweise wie Haustiere gehalten und spazierten auch im Wohnhaus herum. Der Landwirt selbst hatte nicht bemerkt, dass er sich selbst und seinen Hof immer mehr vernachlässigte. Die Arbeit mit seiner großen Herde raubte ihm die Kraft, sodass abends die Hausarbeit liegenblieb. Die Versäumnisse vieler Jahre hatten ihn nun eingeholt und Gut Aiderbichl dachte nach, wie es dem Landwirt und seinen Tieren helfen konnte.  

Stier Bezi leitete die Aufsicht bei den Aufräumungsarbeiten

Die Bäuerinnen der Umgebung und viele andere Helfer krempelten die Ärmel hoch und begannen damit, den Hof und die Wohnräume wieder auf Vordermann zu bringen.
Bezi war noch nicht kastriert und hatte eine enorme Körpergröße. Er schaute dem Wandel des Hofes vom Fenster seines Stalles aus zu. Aufgrund seiner Größe war Bezi von den anderen Rindern immer getrennt gewesen. Aber auch für ihn sollte der  große Tag der Freiheit kommen. 

Leitstier Bezi blieb unter der Führung von Gut Aiderbichl der Chef der Herde

Im Rahmen der Hilfsaktion wurden alle Rinder tierärztlich versorgt, die Klauen wurden geschnitten und fehlende Registrierungen wurden nachgeholt.
Bezi wurde kastriert und verbrachte nun viele Jahre als freier und gewaltig großer Ochse sein Leben auf den Weiden von Kilb. Kilb war nun ein Gut Aiderbichl Heimathof geworden und alles begann, in geregelten Bahnen zu laufen.  

 

Ein langes Kapitel des Märchens in Kilb ist abgeschlossen…

Bezi kam in die Jahre und ist nun im hohen Alter von 21 Jahren vor wenigen Wochen vom Tierarzt erlöst worden. Bis zuletzt war er der Chef für alle, auch, wenn er immer dünner und zurückhaltender wurde.
Alle Rinder hatten Respekt vor Bezi, ihrem jahrelangen Leitstier. Er hat wohl die ganze Dramatik, aber auch all die Liebe seines Landwirtes erleben dürfen. Nun hat Bezi für immer seine Augen geschlossen und das Märchen in Kilb lebt mit all den anderen Rindern weiter: Kapitel zwei.

Einer der Gründe, weshalb ich ein so großes Augenmerk auf die Entwicklung junger, begabter Menschen lege, die in der Lage sein werden, Gut Aiderbichl eines Tages weiterzuführen, ist einfach erklärt: Jeder Mensch, auch ich, kann irgendwann an einen Punkt kommen, an dem er überfordert ist. An diesen Moment muss man früh genug denken. 

– Michael Aufhauser

 

Lieber Bezi, 
eines war sicher: auch, wenn euer Landwirt die Arbeit um sich herum nicht mehr geschafft hat, kann man annehmen, dass es euch wohl an nichts gefehlt hat. Er hatte einen großen Freund: seinen Bezi, Torro Rosso.  
Wir sind traurig, dass du dich nun zum anderen Ufer begeben hast und dankbar, dass das Märchen von Kilb weitergehen wird. Mach’s gut, lieber Bezi 

 

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