Nachruf Teddy
Nachruf für unseren Teddy
Die Liebe siegt, auch wenn es nur ein paar Monate waren.
Es gibt keine Treue, die nicht schon gebrochen wurde, ausgenommen die eines wahrhaft treuen Hundes. – Konrad Lorenz
Teddys traurige Vergangenheit
Der Golden-Retriever-Rüde Teddy war elf Jahre alt, seine Husky-Freundin Sky ungefähr acht Jahre alt, als sie von ihren Besitzern im Zwinger in Ungarn zurückgelassen wurden. Eine Lehrerin aus Wien und deren Freundin deckten diesen Missstand auf und meldeten sich bei der Tiernotfallstelle von Gut Aiderbichl.
Tierleid innerhalb der Grenzen der EU
Michael Aufhauser, Dieter Ehrengruber und das gesamte Team von Gut Aiderbichl waren und sind darauf bedacht, nicht zu urteilen und zu verurteilen. Im Fall von Teddy und Sky muss man sich jedoch sehr zurückhalten, um das nicht zu tun. Hätten die beiden Damen nicht Zivilcourage gezeigt, was wäre aus den im Zwinger zurückgelassenen Hunden geworden? Notdürftig wurden sie von den Nachbarn versorgt, aber eine glückliche Lösung war das nicht. Teddy und Sky haben bis zur Anfrage auf Gut Aiderbichl ihr Leben im Zwinger in einem Garten verbracht. Auslauf gab es keinen. Sie hatten nur einander, bei Hitze und Kälte, ohne Liebe und Zuwendung.
Das ist Tierleid in einem Land der EU. Der Blick in asiatische Länder und weiter hinaus erübrigt sich.
Wäre ein Tierheim die Lösung gewesen?
Ungarische Tierheime hätten Teddy und Sky angeblich aufgenommen, doch wären die beiden vermutlich getrennt worden. Eine Trennung nach dem langen gemeinsamen Leben wäre für die Hunde keine gute Lösung gewesen. Es wäre wohl auch schwierig gewesen, den elfjährigen Teddy zu vermitteln, während Sky noch eher die Chance gehabt hätte, in einer ungarischen Familie aufgenommen zu werden. Das Schicksal wollte es sowieso anders.
Teddys Gesundheitszustand war erschreckend
Husky Sky und ihr alter Retriever-Freund Teddy fanden ihr neues, gemeinsames Für-Immer-Zuhause auf Gut Aiderbichl in Kärnten. Markus Leitner, Gutsverwalter in Kärnten, erkannte sofort, dass Teddy sehr krank war. Würde er den Winter überleben? Geplagt von fürchterlichen Durchfällen und Husten, genoss Teddy erst einmal die vielen Streicheleinheiten, die Wärme und das gute Futter in seiner neuen Heimat.
Teddys kurze Zeit auf Gut Aiderbichl
Knapp vier Monate konnte Teddy sein Leben bei uns in Freiheit genießen, doch seine Durchfälle machten ihm arg zu schaffen. Markus Leitner musste Teddy zum Tierarzt bringen. Zu viele Jahre in der Kälte und ein Leben unter widrigen Umständen hatten seinen Darm stark angegriffen. Diagnose: eine chronische Magen-Darmtrakt-Entzündung. Teddy hatte mit Sicherheit Schmerzen. Ein kompletter Darmverschluss zwang den Tierarzt, unseren Teddy zu erlösen. Alles Mögliche war versucht worden, doch die Missstände so vieler Jahre im Zwinger können auch wir nicht wieder gut machen.
Abschied von einem treuen Freund
Eine traurige Geschichte um zwei Hunde, von denen einer, Teddy, die gewonnene Freiheit nur ein paar Monate genießen konnte. Das Entsetzen über so viel Grausamkeit und Gleichgültigkeit zwei Hunden gegenüber ist kaum zu ertragen.
Skys Trauer und die Hoffnung auf Heilung
Sky hat ihren Langzeitfreund verloren und sucht nun ihren Teddy, mit dem sie gemeinsam jahrelang im Zwinger das Schicksal geteilt hatte. Die Tierpfleger in Kärnten tun nun alles, die traurige Husky-Hündin aus ihrem Tal der Tränen herauszuholen.
Tierquälerei muss laut ausgesprochen werden
In den wenigen Wochen, die wir Teddy erleben durften, waren wir sicher, dass er treu und ergeben dem Menschen gegenüber war.
Lieber Teddy,
wir durften dich nicht lange begleiten und waren sehr traurig und bedrückt, als wir deine Diagnose erfuhren. Da gab es kein Zurück mehr in ein gesundes Leben, dein Körper war krank und hatte absolut keine Kraft mehr.
Wir versprechen dir, dass wir niemals aufhören werden, über Tierquälerei, wie du sie erfahren musstest, zu erzählen. Es tut uns in der Seele weh, wenn wir versuchen zu empfinden, was du als treuester Freund des Menschen, durchgemacht hast.
Abschied für immer
Versuch den Menschen zu verzeihen und vergiss uns nicht. Es gibt nun einen Stern mehr am großen Firmament – er heißt Teddy. Mach’s gut, lieber Freund.
Von: Gisela Pschenitschnig, Gut Aiderbichl