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Nachruf Ziege Herbert Elvis

Nachruf Herbert Elvis, der Casanova unter den Ziegen 

Herbert Elvis war intelligent, charmant und konnte gelegentlich auch eine Nervensäge sein. Aber alles in allem war er eine besonders schöne Saane-Ziege, die immer mit dem Kopf durch die Wand wollte. Und: er liebte es zwischendurch, zu flirten und zu kuscheln.  

Er hatte Glück, am Hof einer Aiderbichlerin geboren zu sein

Bei Ziegen ist die Sachlage die gleiche, wie bei den Rindern: Männliche Tiere sind für die Milchwirtschaft uninteressant und werden geschlachtet. Herbert Elvis hatte Glück am Hof einer Aiderbichl-Mitarbeiterin geboren zu sein, die darum bat, ihren Herbert Elvis auf Gut Aiderbichl aufzunehmen. Wenn er in der Herde geblieben wäre, hätte es Inzucht gegeben, aber Schlachtung war keine Option. So kam Herbert Elvis nach Henndorf und verdrehte Mensch und Tier mit seiner Art den Kopf. 

Ein oranges Halsband war sein Markenzeichen

Sein Fell war schneeweiß, ein oranges Halsband sein Markenzeichen, war zweckgebunden. Wenn Elvis abends partout nicht in den Stall wollte, nahmen ihn die Pflegerinnen am Halsband und führten „Sir Herbert-Elvis“ mit der großen Locke auf der Stirn in den Stall.  

Sehr gerne versteckte er sich, wenn es dunkel wurde, weil er eigentlich noch nicht in den Stall wollte. Überall am Hof hörte man dann die Rufe: „Herbert Elvis, wo bist du”? Aufgrund des schneeweißen Felles, das Saane-Ziegen auszeichnet, konnte er aber auch in der Dunkelheit schnell gefunden werden.  

Leidenschaftlicher Sammler verschiedenster Dinge

Er liebte Pferdehalfter und davon gibt es auf dem Heimathof von Gut Aiderbichl Henndorf viele. Langsam und verschmitzt schlenderte er durch die Hauptstallgasse oder auch durch den Eselstall und nahm liebend gerne Pferdehalfter mit, die er dann irgendwo wieder fallen ließ.
Herbert Elvis liebte es, aus den Müslischalen der anderen Ziegen zu naschen, was sich nicht jede Ziege gefallen ließ.  

Unfug zu machen war eine Lieblingsbeschäftigung

Als Saane-Ziege besaß er rassebedingt keine Hörner, deshalb war es nicht wirklich schmerzhaft, wenn er sich den Weg „freistieß“, so, als wollte er sagen, „Aus der Bahn, jetzt komme ich!“ Dieses Verhalten war nicht bösartig, er wollte eben vermitteln, dass er mit Sicherheit nicht ausweicht.
Herbert Elvis liebte es, aus Handtaschen, Jackentaschen oder Futterwägen Leckerlis zu stibitzen. Gerne schlich er sich von hinten an und holte sich die Beute, um dann mit einer Karotte oder einem Stückchen Apfel davonzulaufen.
Einer seiner Lieblingsplätze war die Große Halle, wo sich dann Gelächter und hysterische Rufe ob seiner Anwesenheit zwischen den Tischen breitmachten. 

 

Es war, als würde Herbert Elvis mit den Menschen sprechen

Wenn eine Hofführung begann, schlich er sich leise an und stellte sich mitten in die Besuchergruppe. Er horchte zu, legte seinen Kopf schief und es war manchmal, als würde er „mitmeckern“. Das waren auch die wenigen Minuten, wo er sich gerne anlehnte, streicheln ließ, die Augen schloss und es genoss, im Mittelpunkt zu stehen.  

Leider wurde vor einigen Wochen wurde festgestellt, dass Herbert Elvis Probleme beim Urinieren hatte. Mittels Operation bekam er einen künstlichen Harnausgang. Er erholte sich gut, jedoch merkten die Tierpfleger, dass die gute Phase bald durch Fieber und Schmerzen abgelöst wurde.
Herbert Elvis Augen waren müde und sein Blick wollte uns unmissverständlich sagen: „Ich gehe über die Regenbogenbrücke zu meinem Freund Zacki…“. Im Beisein seiner Tierpfleger schlief Herbert Elvis im Alter von fünf Jahren friedlich und für immer ein.  

Wenn du mich zähmst, wird mein Leben voll Sonne sein. Ich werde den Klang deines Schrittes kennen, der sich von allen anderen unterscheidet.

– Antoine de Saint-Exupéry

Lieber Herbert Elvis,
du hast dich nicht zähmen lassen, sondern hast deinen Charakter gelebt: spitzbübisch, verschmust, verschmitzt und besonders. Die Menschen, die du mochtest, hast du an der Stimme erkannt. Der Tagesablauf ging nach deinem Kopf und nicht nach dem Plan der Tierpfleger, denn du hast immer einen Weg gefunden, aus einem Plan auszubrechen. Du allein hast entschieden, wann du in den Stall gehst, an welcher Müslischüssel du dich beteiligst und vor allem, von wem du dich streicheln und führen lässt. Die Spuren, die du hinterlässt, sind besonders und tief. Du bleibst für uns alle unvergessen. Mach’s gut, lieber Herbert Elvis. 

 

Von: Gisela Pschenitschnig, Gut Aiderbichl 

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