Unser Einsatz für Tauben
Projekt: Unser Einsatz für Tauben
Tauben sind ein fester Bestandteil des städtischen Lebens, werden aber oft als „Problemtiere“ angesehen. Gut Aiderbichl setzt sich dafür ein, diesen missverstandenen Vögeln zu helfen, indem sie u.a. auf dem Heimathof in Eslarn ein sicheres Zuhause finden. Durch artgerechte Haltung und nachhaltige Konzepte kann die Taubenpopulation auf humane Weise kontrolliert werden.
Unser Projekt auf einen Blick
Unser Einsatz für Tauben
Ausgangslage:
- Als „Ratten der Lüfte“ haben Stadttauben zu Unrecht ein schlechtes Image.
- Immer wieder kommt es zu Konflikten zwischen Mensch und Tier.
- Viele Städte kämpfen mit einer Überpopulation an Tauben. Noch nicht alle nehmen unser nachhaltiges Konzept an.
Ziel:
- Schaffung einer artgerechten Unterkunft für Tauben.
- Modell für nachhaltigen Umgang mit der Taubenproblematik in den Städten verankern.
- Durch Öffentlichkeitsarbeit: Sensibilisierung der Bevölkerung.
Unser Wirken:
- 2021: Eröffnung des ersten Taubenhauses auf Gut Aiderbichl Eslarn. 1.000 Tiere finden dort ein Zuhause.
- 2023: Eröffnung eines zweiten, dreimal so großen Baus. Hier finden 3.000 Tiere ein Zuhause.
Ausblick:
- 2024: Aufnahme von bis zu 400 Tauben aus der Stadt Limburg geplant. Die Tauben sollten ursprünglich getötet werden.
- Eindämmung der Taubenproblematik durch einen artgerechten und nachhaltigen Umgang mit den Tieren.
Aktuelles: Hilfe in Limburg
Als bekannt wurde, dass die Stadt Limburg ihren Taubenbestand durch Töten der Tiere reduzieren wollte, reagierte Gut Aiderbichl sofort mit einem Hilfsangebot. Bis zu 400 Tauben können und wollten wir auf unserem Hof in Eslarn aufnehmen. Gleichzeitig präsentierten wir ein nachhaltiges Konzept, das den Taubenbestand langfristig auf einem für die Bevölkerung verträglichem Niveau hält. Tierschutzgerechte Lösungen haben wir gemeinsam mit Experten und Taubenschützern in Limburg, z. B. dem „Stadttaubenprojekt Limburg“, erarbeitet.
Nachhaltige Lösungen statt Tötung
Unser Konzept sah betreute Taubenschläge vor, in denen sich die Tiere ansammeln und gezielt Futter bekommen. Dort hätten die Tauben artgerecht zusammenfinden und gesammelt werden können, bevor wir sie in ihr neues Zuhause auf Gut Aiderbichl Eslarn bringen. Die Taubeneier, die sie dort in bereitgestellte Nester legen, würden gegen Gips-Attrappen ausgetauscht. Die Tauben könnten so weiterhin ihr Brutverhalten leben, gleichzeitig bliebe die Taubenpopulation auf einem kontrollierten, überschaubaren Niveau. Leider hat ein Bürgerentscheid in der Stadt Limburg gegen diese Lösung gestimmt.
„Wie wir nun erfahren mussten, ist unsere Taubenrettung offenbar hinfällig, da die Tötung der Tiere beschlossen wurde: eine Entscheidung, die für uns unverständlich ist. „Wir sind bestürzt und tief enttäuscht. Seit bald zwei Jahren befinden wir uns im Gespräch mit der Stadt, haben zahlreiche Diskussionen geführt, Vorschläge erarbeitet und intensiv nach Lösungen gesucht. Doch all unsere Bemühungen wurden abgelehnt“, so Dieter Ehrengruber.
Unsere Möglichkeiten sind begrenzt
Obwohl wir alles in unserer Macht Stehende tun, sind uns rechtlich die Hände gebunden. Denn die Tauben auf eigene Faust einzufangen ist nicht möglich. Dies muss behördlich genehmigt und abgesprochen werden. „Wir bedauern zutiefst, dass wir trotz unserer Hilfsbereitschaft keine Handhabe haben“, so Ehrengruber.
Gut Aiderbichl ist eine Tierschutzorganisation, die nicht nur in Not geratene Tiere rettet, sondern auch rund 9.000 geretteten Tieren ein sicheres Zuhause bis an ihr Lebensende bietet. Dabei agieren wir unabhängig von politischen Strukturen und konzentrieren uns ausschließlich auf den Schutz und das Wohlergehen der Tiere. Allen, die sich für die Tauben stark machen möchten empfehlen wir, sich direkt an die Stadtverwaltung Limburg und die lokalen Tierschutzorganisationen zu wenden.
Unser Einsatz für Tauben
Tauben – Ein fester Bestandteil des urbanen Lebens
Tauben gehören zum Bild vieler Städte, doch sie haben einen zweifelhaften Ruf. Viele Menschen empfinden sie als lästig, schmutzig oder sogar als Krankheitsüberträger. In vielen Städten ist das Füttern von Tauben oder das Unterstützen beim Nestbau verboten. Doch das war nicht immer so: Über Jahrtausende hinweg galten Tauben als positiv. Sie wurden als Boten der Lüfte geschätzt und brachten in Notsituationen Nachrichten – schneller als jeder Reiter. Mit der Einführung moderner Kommunikationsmittel verloren Tauben jedoch ihre Rolle und wurden zunehmend unerwünscht.
Heute stehen viele Stadttauben vor großen Herausforderungen. Ihre natürliche Nahrungsquelle ist knapp, sodass sie gezwungen sind, sich von menschlichen Abfällen zu ernähren. Kein Wunder, dass viele der Tiere verwahrlost aussehen. Sie kämpfen ums Überleben, doch Überpopulation, Verschmutzungen durch ihren Kot und Schäden an Gebäuden führen immer wieder zu Konflikten zwischen Mensch und Tier.
Gut Aiderbichl Eslarn – Ein Zufluchtsort für Tauben
Gut Aiderbichl setzt dort an, wo die Not am größten ist. Seit 2001 bietet der Hof in Eslarn den missverstandenen Tauben einen sicheren Lebensraum.
Alles begann mit einem Anruf von Dieter Ehrengruber, dem Stiftungsvorstand von Gut Aiderbichl, der die Familie Meckl fragte, ob sie Platz für 1.000 Tauben schaffen könnten. Denn immer wieder erreichen den Hof Hilferufe bezüglich Tauben. Der Umgang mit Tauben hat auf dem Land eine lange Tradition, wie sich Vater Meckl erinnert: „Früher hat jedes Kind Tauben bekommen und sich um sie gekümmert.“ Sein Sohn war zudem 20 Jahre im örtlichen Taubenzuchtverein aktiv, sodass beide über wertvolle Grundkenntnisse im Umgang mit den Tieren verfügen.
Im Mittelpunkt der Bautätigkeiten stand immer die Frage: „Was braucht eine Taube, um glücklich zu sein?“ . 2021 wurde das Ziel erreicht: Ein 350 Quadratmeter großes Gebäude bietet nun über 1.000 Tauben ein artgerechtes Zuhause. Doch das war nicht das Ende – 2023 entstand ein weiteres, dreimal so großes Taubenhaus, das Platz für rund 3.000 Tauben bietet. Die beiden großen Gebäude bieten den Tauben nicht nur Rückzugsmöglichkeiten, sondern auch Raum, um ihre Flügel auszubreiten. Selbst „Fußgänger-Tauben“, die nicht mehr fliegen können, finden hier ein sicheres Zuhause. Für sie wurden spezielle Badebecken und Futterbereiche eingerichtet, die für alle Tauben, ob mit oder ohne Handicap, erreichbar sind. „Ein vergleichbares Projekt gibt es in ganz Europa nicht“, betont die Familie Meckl.
Das Augsburger Modell – Nachhaltige Lösung
Gut Aiderbichl geht jedoch noch einen Schritt weiter, denn Tauben sind sehr fortpflanzungsfreudig und können bis zu sieben Mal im Jahr brüten, was zu einer raschen Vermehrung führt. Daher arbeitet Gut Aiderbichl nach dem Augsburger Modell, einer Methode, die auf tierfreundliche und nachhaltige Lösungen setzt. Dabei wird ihre Fortpflanzung durch den Austausch der Eier mit Gipsattrappen kontrolliert, um die Population auf humane Weise zu regulieren. „Dieses Modell empfehlen wir auch allen Städten, die mit der Taubenproblematik zu kämpfen haben“, so Dieter Ehrengruber, Geschäftsführer und Stiftungsvorstand. Wird das Modell in Städten umgesetzt, werden die Tiere artgerecht eingefangen, medizinisch versorgt und in speziell geschaffenen Taubenschlägen untergebracht und gefüttert. Dort kann nun wiederum auch der Austausch der Eier vollzogen werden kann. Natürlich müssen die Taubenschläge regelmäßig gesäubert und desinfiziert werden. Der in den Schlägen gesammelte Taubenkot entlastet so zudem das Stadtgebiet und kann fachgerecht entsorgt werden.