Artenschutztag
3.3.2025 Zum Artenschutztag
Der Schutz der Artenvielfalt ist nicht nur eine ethische Verpflichtung, sondern eine Notwendigkeit für das langfristige Überleben unserer Welt und der Gesellschaft. Es ist höchste Zeit, dass wir alle Verantwortung übernehmen und die richtigen Schritte unternehmen, um unseren Planeten zu schützen.
Wie ein bekanntes Zitat der Dakota besagt: „Erst wenn der letzte Baum gefällt, der letzte Fluss vergiftet, das letzte Tier getötet ist, erst dann werdet ihr merken, dass man Geld nicht essen kann.“ Dies verdeutlicht, wie wichtig es ist, nicht nur den aktuellen Schutz der Biodiversität zu gewährleisten, sondern auch zukünftige Generationen vor den zerstörerischen Auswirkungen unseres Handelns zu bewahren.
Der Planet hat keine Zeit mehr
Bis zu 30 % der weltweiten Land- und Meeresflächen sollen bis 2030 Schutzgebiete sein. Vor rund zwei Jahren haben sich daher etwa 200 Staaten auf einen Biodiversitätsrahmen geeinigt. 23 gemeinsame Ziele sollen dazu beitragen, die Zerstörung der Ökosysteme zu stoppen. Die Industrieländer sind daher aufgefordert, 19 Milliarden Euro pro Jahr zum Schutz der Artenvielfalt bereitzustellen. Bis 2030 sollen jährlich 30 Milliarden Euro zur Verfügung stehen.
Das Ökosystem der Erde erhalten
70 von 200 Ländern müssen noch große Anstrengungen unternehmen, um das Ziel für 2030 zu erreichen. Dazu gehören Länder wie Mexiko, Indonesien, Malaysia, Peru, die Philippinen, Südafrika und Venezuela. Diese Länder sind für ihre Naturvielfalt bekannt und hier muss alles getan werden, um diese Vielfalt zu erhalten.
Auch die Mitgliedsstaaten der EU haben einen Plan zur Erhaltung der Artenvielfalt vorgelegt. Österreich liegt laut Analyse mit seinem Plan auf Kurs. Dennoch ist auch hier Handlungsbedarf gefragt: Jede vierte heimische Säugetierart gilt als gefährdet. Nur noch 14 % der heimischen Flüsse sind ökologisch intakt. Fast die Hälfte der heimischen Fischarten, drei Fünftel der Amphibienarten und zwei Drittel der Reptilienarten sind vom Aussterben bedroht. Global gesehen sind die Bestände von Säugetieren, Vögeln, Amphibien, Reptilien und Fischen seit 1970 um rund drei Viertel gesunken.
Artenschutz – Eine Investition in die Zukunft
Ohne gezielte Artenschutzmaßnahmen wird der Verlust der biologischen Vielfalt weiter zunehmen und unsere Lebensgrundlagen gefährden. Ohne intakte Natur gibt es keine gesunde Wirtschaft, keine soziale Sicherheit und keinen Wohlstand. Das Thema Artenschutz darf daher niemals von der politischen Agenda verschwinden. Die Finanzierung des Biodiversitätsschutzes muss national wie international ein zentrales Thema bleiben.
Hauptursachen für das Artensterben
Mit dem Beginn des Ackerbaus und der Besiedlung veränderten sich die Lebensräume von Tieren und Pflanzen. Durch jahrhundertelange Ausbeutung von Ressourcen und das Aussterben vieler Arten ist die Balance in der Natur gestört. Die Finanzierung des Biodiversitätsschutzes durch die Vertragsstaaten mag schwierig sein, aber sie ist eine große Anstrengung wert. Wenn nicht jetzt gehandelt wird, wird uns Mutter Natur die Rechnung präsentieren: brachliegende Felder, tote Flüsse und mehr.
Aussterbende Rassen auf Gut Aiderbichl
Viele heimische Tiere, die vom Aussterben bedroht sind, leben auf den 31 Heimathöfen von Gut Aiderbichl. Eine Nachzüchtung des Auerochsen hat hier Heimat gefunden. Das Urrind, die Mutter aller Rinder, wurde vom Menschen ausgerottet. Erst 1920 wurde mit einer Nachzucht begonnen. Auch die Ungarischen Zackelschafe und Schwarznasenschafe, die zu den ältesten Schafrassen zählen, stehen auf der roten Liste. Ende der 70er Jahre wären in Neuseeland beinahe die Kune-Kune-Schweine ausgestorben. Auf Gut Aiderbichl leben mittlerweile über 50 dieser Tiere, die uns durch ihr Verhalten zeigen, wie intelligent Schweine sind.
Die Papageien auf Gut Aiderbichl
Papageien sind ein wichtiges Beispiel für das Bedürfnis nach einem gesunden Ökosystem. Ihr ursprünglicher Lebensraum sind tropische Regenwälder, nicht Zoos oder Wohnzimmer. Der Bestand dieser Vögel ist durch Lebensraumzerstörung, Wilderei, illegalen Handel, Klimawandel, Pestizide und Krankheiten bedroht. Zita und Karl, zwei Graupapageien, die auf Gut Aiderbichl ihren Schutzraum fanden, stammen ursprünglich aus Westafrika und genießen seit 2017 den höchsten Schutzstatus in der EU. Ihr Import und Handel sind nur mit behördlicher Genehmigung erlaubt. Zita und Karl leben in der Voliere auf Gut Aiderbichl Henndorf, wo sie geschützt alt werden und mit ihren Pflegern interessante „Small Talks“ führen.
Zita und Karl
Nicht nur, dass Papageie sich Umgebungen anpassen: Sie zeigen auch ein ausgeprägtes soziales Verhalten. Wenn sie nicht im Freiflug in riesigen Schwärmen ihr Leben genießen können, sondern als Haustier in einer Volière sitzen, müssen ausreichend Platz, die richtige Ernährung und die Möglichkeit für soziale Kontakte gegeben sein. Sollten soziale Kontakte nicht ermöglicht werden, zeigt der Papagei Verhaltensstörungen, rupft sich die Federn aus oder wird aggressiv.
Graupapageie z. B., wie Zita und Karl, die auf Gut Aiderbichl leben, genießen seit 2017 den höchsten Schutzstatus in der EU und ohne behördliche Genehmigung ist der Import und die Vermarktung von Graupapageien beispielsweise verboten.
Zitas und Karls Heimat ist Westafrika. Sie leben nun im großen Vogelhaus auf Gut Aiderbichl Henndorf, wo die Tierpfleger sehr um die richtige Ernährung und Pflege der beiden Graupapageien bemüht sind. Hier können sie nun geschützt gemeinsam alt werden und mit ihren Tierpflegerinnen interessante Small Talks über ihre Heimat in Westafrika führen. Und unsere Besucher lernen alles über geschützte Arten und ihre Wichtigkeit für die Welt.