Rind Arya blieb allein zurück
Jetzt hat sie eine neue Familie auf Gut Aiderbichl
Rinder sind grundsätzlich wenig angriffslustig. Dennoch kommt es immer wieder zu Zusammenstößen mit Menschen, beispielsweise auf Almwiesen. Auch die Geschichte von Kalbin Arya beginnt mit einem solchen unglücklichen Ereignis.
Der Bauer war zu optimistisch
Alles begann so: Ein Bauer interessierte sich für zwei Dexter-Rinder. Diese gehören zu einer sogenannten Zweinutzungsrasse, die sowohl Fleisch als auch Milch liefert. Sie sind in Bezug auf Futter und Haltung recht anspruchslos und gelten allgemein als kleine, robuste und gutmütige Rinderrasse. Doch Aryas Mutter war eine Ausnahme. Bereits beim Kauf fiel Aryas Mutter durch ihr Verhalten auf. Sie begegnete Menschen mit Skepsis. Hatte sie vielleicht in der Vergangenheit nur wenig Kontakt zu Menschen? Solche Erfahrungen führen oft dazu, dass Rinder scheu oder sogar aggressiv reagieren. Der Bauer war dennoch optimistisch: Mit viel Liebe und Zuneigung würde sich das Verhalten sicher bessern, dachte er. Auch die artgerechte Haltung mit ausreichend Platz und Futter sollte zu einem ausgeglichenen Verhalten beitragen.
Doch bei Aryas Mutter war das nicht der Fall. Sie griff den Bauern immer wieder an. Lag es an ihrem stark ausgeprägten Mutterinstinkt? Es ist bekannt, dass Mutterkühe schneller aggressiv werden, wenn sie ihre Kälber schützen wollen – ein völlig natürliches Verhalten.
Kalbin Arya blieb alleine zurück
Die Familie zog schließlich eine schwierige Konsequenz: So konnte es nicht weitergehen, und Aryas Mutter wurde zur Schlachtung freigegeben. Ihre Kalbin, Arya, blieb alleine zurück. Das war keine leichte Zeit für die 1,5 Jahre alte Kälbin. Doch wie die Figur Arya Stark aus der Serie „Game of Thrones“, nach der sie benannt wurde, zeigte sie Stärke, Unabhängigkeit und Tapferkeit – Eigenschaften, die viele mit diesem Namen verbinden.
Auf dem Hof lebten zwar noch Pferde, aber keine weiteren Rinder. Doch ein Leben ohne Artgenossen? Für Arya war das auf Dauer keine Option. Rinder sind Herdentiere, und ihre Haltung in einer Gruppe ist essenziell für ihr Wohlbefinden und eine artgerechte Lebensweise. Deshalb suchte man für Arya ein neues Zuhause. Inzwischen lebt die tapfere Kuh auf Gut Aiderbichl in Henndorf. Hier fühlt sie sich angekommen und lässt sich von unseren Tierpflegern verwöhnen.