Gänsepärchen Christa und Dirk

Wie es oft auf Gut Aiderbichl der Fall ist, sind die Schicksale der Tiere eng mit den menschlichen Schicksalen verbunden. So auch bei Dirk und Christa, einem Gänsepaar. Sie hatten bereits viele schöne Gänsejahre zusammen verbracht und durften in einer Bio-Gemüsegärtnerei in Bayern über 12 Jahre lang ein entspanntes Leben führen. Ein Mitarbeiter kümmerte sich liebevoll um das Pärchen. Doch dann geriet die Gemüsegärtnerei in wirtschaftliche Schwierigkeiten. Aufgrund von Umsatzeinbußen mussten viele Mitarbeiter entlassen werden, und die Gänse standen plötzlich alleine da. Wohin mit ihnen? Die erste Idee war die auf den ersten Blick einfachste – die Gänse sollten geschlachtet werden. Doch das brachte der Mitarbeiter, trotz Kündigung, nicht übers Herz! Bei sich zu Hause halten konnte er die Gänse nicht und so ging ein Hilferuf an Gut Aiderbichl – und wurde prompt gehört. 

Die bayerischen Landgänse sind vom Aussterben bedroht

Noch vor 50 Jahren konnte man in vielen Dörfern und auf den meisten Höfen das fröhliche Geschnatter von Gänsen hören. Über Jahrhunderte hinweg wurden sie wegen ihres Fleisches und ihrer Daunen hoch geschätzt. Doch heute gelten die Rassen der bayerischen Landgänse wie Christa und Dirk (der als fränkische Landgans ebenfalls dazu zählt) als stark gefährdet. Die Gründe, warum viele Haustierrassen vom Aussterben bedroht sind, sind vielfältig. Sicher ist jedoch, dass die industrielle Tierhaltung und die damit verbundenen gesellschaftlichen Entwicklungen einen großen Teil dazu beitragen. Hochleistungsgänse aus Mastbetrieben sind heute leider oft die Norm. Die Industrie optimiert Tiere vielfach für einen höheren Ertrag, was den Fortbestand traditioneller Rassen gefährdet.