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Die kleine Susi

Zu schwach für die lange Reise im dreistöckigen Viehtransporter

Susi war erst fünf Wochen alt, und eines von 214 Kälbern, die in einem dreistöckigen Viehtransporter in die Niederlande exportiert werden sollten. Das Veterinäramt erlaubte den Transport des kleinen, schwachen Kälbchens nicht, sie hatte kein geschlossenes Haarkleid und einige Schrammen an den Beinen. Vielleicht sollte Susi einfach Glück haben?

Susi war für die Milchwirtschaft vorgesehen

Als Schwarzbunte sollte Susi viel Milch geben, denn schwarzbunte Kühe sind der Inbegriff guter Milchkühe. Die norddeutsche Rasse wurde mittlerweile zum Großteil durch die in den USA gezüchtete Rasse der „Holstein-Friesian“ in den Hintergrund gedrängt. Die Holstein-Friesian wirken sehr schlank, sind größer und nicht sehr muskulös. Die durchschnittliche Milchleistung beträgt zwischen 10.000 und 12.000 Liter Milch pro Jahr. Im besten Fall erhält der Milchbauer 16.000 Liter Milch jährlich von einer sehr guten Kuh. Diese Hochleistungskühe werden im Durchschnitt 4 Jahre alt und bekommen zwei Kälber in ihrem kurzen Leben.

Vollgepumpt mit energiereichem Futter

Durch die spezielle Fütterung wird die Leber sehr überlastet und wächst stark, sodass der Körper der Tiere immer schwächer wird. Ein längeres Leben als 4 bis 5 Jahre gibt es meist nicht. Die kleine Susi wäre niemals eine gute Milchkuh geworden, weil sie bereits als Kalb „aussortiert“ wurde. Gezüchtet wird lediglich mit kräftigen und gesunden Tieren.
Das Schicksal der kleinen Susi wäre vermutlich so verlaufen, dass sie auf einen Mastbetrieb in die Niederlande transportiert worden wäre. Dort hätte sie ca. 20 Monate mit anderen Rindern in rund 30m2 großen Boxen ihr Leben gefristet. Irgendwann wäre dann die „erlösende“ Fahrt zum Schlachthof gekommen, um dem Ganzen ein Ende zu bereiten…

„Wenn Schlachthöfe Wände aus Glas hätten, wären alle Menschen Vegetarier“ – Paul McCartney.

Die Tiere leben so dicht gedrängt in der Box, dass, wenn sich ein Tier bewegen möchte, mindestens ein anderes ebenfalls in Bewegung kommen muss. Wenn die Rinder „Glück“ haben, werden sie im eigenen Land geschlachtet. Tausende werden in arabische Länder gebracht. Viele der Tiere werden im Transporter bis Spanien gefahren und dann verschifft. Ihre Fahrt über die Meere geht oft in die Türkei, nach Syrien oder in den Libanon.

Seit die kleine Susi auf Gut Aiderbichl lebt, folgt sie Christian, dem Verwalter des Moosfeldhofs, überall hin. Sie besuchen miteinander die Ziegen, die Ponys und die Schafe. Susi liebt es, ihre Nase im Schnee zu reiben. Damit ihr im Winter nicht kalt wurde, hat ihr Christian sogar eine Jacke stricken lassen, damit der kleine, zarte Körper Susis nicht frieren musste. Es wird wohl eine Freundschaft fürs Leben sein: die Susi mit den vier Beinen und der Christian mit den zwei Beinen und den zarten Händen, um Susi Geborgenheit zu geben.

Christian ist wohl ein begnadeter Rinderretter. Er war es auch, der den mittlerweile weltberühmten Bandit, den jungen Stier aus der Anbindehaltung, geholt und nach Gut Aiderbichl Henndorf gebracht hat. Bandit hat niemals vergessen, wer ihn losgebunden hat. Tiere merken sich Gesichter und die Stimmen der Menschen.

„Viele kleine Leute, die an vielen Orten viele Dinge tun, können das Gesicht der Erde und alles Leben zum Besseren verändern“ – (Jane Goddall, englische Verhaltensforscherin).

Im Namen von Susi und allen Tieren, die ein Zuhause auf den Höfen von Gut Aiderbichl gefunden haben, möchten wir uns bei den zahlreichen Aiderbichlern herzlichst bedanken, dass sie an vielen Orten viele Dinge tun, und so das Gesicht der Erde und allen Lebens zum Besseren verändern.

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