Gut Aiderbichls Tiger Sandy, Floy, Tango, Roxy und Sonya
Unsere Majestäten schnurren etwas lauter als die gewohnten Hauskatzen.
Der Bengal-Tiger ist massiv vom Aussterben bedroht. Die Tiger werden selbst in ausgewiesenen Schutzgebieten gewildert und verlieren zunehmend ihren natürlichen Lebensraum durch den Menschen.
Unsere Bengal-Tiger stammen von einer Linie von Tigern ab, die seit vielen Generationen im Zirkus geboren wurden und auf den Menschen gewöhnt sind. Sandy (17 Jahre), Floy (17 Jahre), Tango (13 Jahre), Roxy (9 Jahre) und Sonya (9 Jahre) wurden von ihrem Dompteur Markus von Hand aufgezogen und gehörten zum Moskauer Zirkus. Aufgrund seines Namens wurde der Zirkus Opfer des Russland-Ukraine-Krieges und die Besucher blieben aus. Der Corona-Ausbruch erlaubte keine Auftritte – eine schwierige Zeit begann und der Dompteur machte sich auf die Suche nach einem Platz für seine Tiger. Dabei war es ihm wichtig, dass die Raubkatzen an einem Ort unterkommen, an dem er sie besuchen kann und Kontakt mit ihnen halten kann. Eine Auswilderung der fünf Raubkatzen hätte für sie den sicheren Tod bedeutet.
Eine bedrohte Tierart, der Bengal-Tiger
In seiner Not wandte sich Markus an Gut Aiderbichl. Die Zeit drängte, denn in vielen europäischen Ländern existierte bereits das Wildtierverbot in Zirkussen. Dieter Ehrengruber meinte „Auf den über 30 Gut Aiderbichl-Gütern in sechs verschiedenen Ländern Europas leben bereits viele vom Aussterben bedrohte Tierarten. Wenn die Tiger auch eher ungewöhnlich für Gut Aiderbichl erscheinen mögen – jedes Tier hat unseren Schutz verdient“.
Ein Gehege mit mehreren Hektar, Pool zum Schwimmen und Rückzugsmöglichkeiten
In Salzburg wurde der Bau des Tiger-Geheges von den Behörden nicht bewilligt. Doch dank der großzügigen Unterstützung eines langjährigen Aiderbichlers ergab sich die Möglichkeit, die Tiere auf einem großen Gehege in Rumänien unterzubringen. „Wir hatten großes Glück, dass ein langjähriger Unterstützer von Gut Aiderbichl uns eine entsprechend große Fläche in Rumänien anbieten konnte. Tierfreund Christian Friedl hat sich damit seinen Lebenstraum erfüllt. “Zusammen mit Tiger-Experten und den Behörden vor Ort haben wir es nun geschafft, für Sandy, Floy, Tango, Roxy und Sonya ein artgerechtes Für-Immer-Zuhause zu bauen,“ so Dieter Ehrengruber.
2024 – Die Pläne waren abgesegnet und im ersten Halbjahr 2024 wurde das Gehege der fünf Tiger Sandy, Floy, Tango, Roxy und Sonya am Gelände des Liska Animal Zoos in Rumänien fertiggestellt. Das Gehege umfasst mehrere Hektar Land, bietet natürliche Kletter- und Versteckmöglichkeiten und zahlreiche Ruhezonen.
September 2024 - Eröffnung des Tiger-Geheges im Liska Animal Zoo
Die Stimmung war mehr als ergreifend, als die Tiger vollkommen relaxed und wie im Gänsemarsch mit ihrem Dompteur vom Zirkuskäfig in das neue, großzügig angelegte Tiger-Gehege gingen. Sofort gaben uns die fünf Majestäten zu verstehen, dass sie sich wohl fühlten.
Artgerechte Tigergehege müssen die Bedürfnisse der Raubkatzen erfüllen und erfordern viel Platz. Der natürliche Bewegungsdrang muss erfüllt werden können und genügend Rückzugsmöglichkeiten bieten.
Strenge Sicherheitssysteme und geschultes Personal werden in Zukunft das Leben unserer großen Raubtiere beobachten. Eine Tierärztin sowie geschulte Tierpfleger von Gut Aiderbichl werden vor Ort bei den Tigern ihre Arbeit verrichten.
Dieter Ehrengruber strahlte mit seinen neuen Schützlingen um die Wette – wer hätte gedacht, dass der Einzug ins Gehege so problemlos vor sich gehen würde? Gerührt meinte er: „Die Situation der Tiger in ihren Herkunftsländern, aber auch in Europa, ist oft dramatisch. Wir möchten den Tigern eine Stimme geben und die Menschen immer wieder daran erinnern: Das Problem der Tiger ist menschengemacht und es ist unsere Verantwortung, es zu lösen“.
Im Frühjahr 2025 wird auch das Außengehege fertig. Wir berichten dann wieder.
Eine neue Herausforderung, ein neues emotionales Projekt im Sinne des Tierschutzes wird Gut Aiderbichl noch viele Jahre begleiten. Das Tiger-Gehege im Liska Animal Zoo steht den Besuchern offen.
Gut Aiderbichl ist dankbar, dass es helfen konnte und auch weiterhin helfen kann. Unser Herz und unsere Arbeit gehören den Tieren – ob groß oder klein.
