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Hahnschwemme

Karl, Werner und Henri

Aus der Sicht einer Aiderbichlerin

(geschrieben von Gisela Pschenitschnig)

Karl ist mit fünf Monaten über die Aiderbichler Tiernotfallstelle abgegeben worden. Nun lebt er als Vertreter der schwedischen Blumenhühner am Begegnungshof Henndorf unter all unseren Hühnern und Gockeln.  

Werner, ein Legehybride, wurde Menschen gegenüber immer aggressiver. Der Besitzer war ratlos und wusste sich nicht mehr zu helfen. Hinzu kam immer mehr die Angst, dass Werner einmal einen Menschen attackieren und schwer verletzen könnte. Hühnerhaltung macht Spaß, und die Interaktion mit ihnen ist immer spannend, aber wenn ein Hahn aggressiv wird, kann das eine große Herausforderung sein. In den meisten Fällen reicht es aus, die eigene Dominanz zu demonstrieren. Werner war offensichtlich eine größere Herausforderung. Am Heimathof in Kärnten dürfte er nun seine Ruhe und Akzeptanz finden. 

Henri, ein Vorwerk Hahn, entschlüpfte im Inkubator. Oskar Vorwerk ist der Züchter und Namensgeber für die Vorwerkhühner, deren Zucht 1902 startete. Oskar Vorwerk war einer der Bessergestellten. Er besaß ein großes Grundstück mit Villa. In Vorwerks Zeit war die Geflügelzucht ein beliebtes Hobby der Wohlhabenden.
Henri und ein zweiter Hahn und all die Hennen entwickelten sich prächtig, doch sollte es aufgrund des „Kikeriki“ zweier Hähne bald Probleme mit dem Nachbarn geben. Schlachtung oder Einschläfern waren für die Besitzer keine Option, und so wandten sie sich an die Tiernotfallstelle von Gut Aiderbichl. Henri ruft nun am Gut in Kärnten die Hühner aus dem Schlaf und alles ist gut. 

Hähne werden manchmal gleich getötet oder irgendwann abgegeben, weil sie aggressiv werden, oder weil sie zu laut krähen. Zum Thema der Hahnschwemme auf Gut Aiderbichl und was es mit den Gockeln auf sich hat, möchte ich heute Stellung nehmen. 

Brauchen Hühner einen Hahn? 

Ein Hahn inmitten einer Hühnerschar bringt eine ausgeglichene Stimmung unter den Tieren. Von Natur aus leben Hühner in einem Harem, das heißt, die Aufgabe des Hahns ist es, für die Fortpflanzung zu sorgen und seine Damen zu beschützen. Er verteidigt sie vor Raubvögeln und schlichet im eventuellen Zickenkrieg unter den Hühnern. Der Hahn ist Kavalier und hilft bei der Nestsuche und verzichtet zugunsten des Harems auf gute Leckerbissen.  

Der Sonnenaufgang wird von tierischem Stimmeinsatz begleitet 

Zwar verfügt nicht jeder Hahn über eine tolle Stimme, aber eines ist klar: die Stimme ist laut. Der Hahn begrüßt die Sonne und weckt somit seine Damen aber auch die Nachbarschaft. Dieses laute Krähen wurde Karl zum Verhängnis, denn die Nachbarschaft hatte beschlossen, ohne morgendlichen Hahnen-Gesang wach zu werden.  

Auf einigen Heimathöfen von Gut Aiderbichl vermehrt sich die Anzahl der Hähne stetig. Das Krähen eines oder mehrerer Hähne scheint bei den Menschen nicht erwünscht. Die Alternative für den krähenden Hahn ist oftmals die Drohung mit dem Suppentopf oder ein Platz, an dem der schöne Gesang des Hahnes niemanden stört.
Auf den Heimathöfen von Gut Aiderbichl wird seit Jahren eine wahre Schwemme an Hähnen festgestellt. Unsere Hühner und auch die Menschen, die hier arbeiten oder die Tiere besuchen, haben kein Problem mit dem Gekrähe.  

Das instinktive Krähen des Hahnes stört. Eigenartigerweise stört lautes Motorengeräusch oder stundenlange laute Musik die Menschen nicht?  

Was ist rechtlich bei der Haltung von Henne und Hahn zu beachten?

Mancher Gartenbesitzer holt sich Hühner und einen Hahn. Die Hobbyhühnerzucht wird leider oft unterschätzt, denn ein Hahn, egal, wo er lebt, wird immer krähen wollen. Das ist die Natur.
Das Gesetz erlaubt dem Hobbyzüchter die Haltung von bis zu 20 Hühnern. Ein Hahn in der Hühnerschar ist in Ordnung, ein zweiter könnte vor Gericht schon „verlieren“. Beschwerdegrund vor Gericht ist zum Großteil die Lärmbelästigung. Fakt bleibt: ich kann zwar den Wasserhahn zudrehen, jedoch ist es völlig unmöglich, den natürlichen Instinkt des Hahnes, zu dem das Krähen gehört, abzudrehen.  

Bevor man sich Hühner und Hahn oder Hähne im Garten hält, wäre es jedenfalls ratsam, seine Nachbarn oder Vermieter darüber zu informieren. Vielleicht hilft es, die Nachbarn mit frischen Eiern von glücklichen Hühnern zu versorgen. Vielleicht hat so auch der krähende Hahn mehr Chance, in der Hühnerherde zu bleiben, und nicht sein Gebiet verlassen zu müssen? 

Der Hahn als Geschenk wird immer moderner 

Hahn oder auch Henne werden immer öfter Geschenke zu Geburtstagen, zur Hochzeit usw. Menschen entledigen sich der Tiere, die sie sich selbst niemals zugelegt hätten. Aufklärungsarbeit über die Bedürfnisse der Tiere ist dringend erforderlich.
Unzählige Hähne werden ausgesetzt, weiter verschenkt, getötet oder im besten Fall auf Gut Aiderbichl abgegeben. Und zwar deshalb, weil sich der Mensch vor dem Kauf keine Gedanken über die Haltung, den Charakter oder die Bedürfnisse des Tieres macht.  

Das Ende des Tötens der männlichen Küken

Bisher wurden in Österreich rund zehn Millionen männlicher Küken mit CO2 vergast, weil nur die Legehennen großgezogen wurden. (Bei Mastgeflügel – das sind andere Züchtungen – werden Hennen wie Hähne verwendet.)  Das Töten der kleinen Hähne (von Legehennen) soll also in wenigen Monaten fast zur Gänze verboten werden. Nur bei sogenannten „Fütterküken“ für Zoos oder Raubvögel bleibt das Töten der „Bruder-Hähne“ erlaubt. Die Küken müssen händisch durchsortiert werden. Künftig werden auch die Hähne sechs bis zehn Wochen gemästet. (Zitat: OÖ Nachrichten, Ulrike Rubasch, 10. Dezember 2021). 

Bunter Hahn steht auf Wiese vor einer Holzschutzwand auf Gut Aiderbichl.

Huhn Karl

Karl war erst fünf Monate, als er Aiderbichler wurde, und somit einer der vielen Hähne, die "weg mussten". Warum? Aggressiv, sie krähen zu laut. Das war zum Beispiel bei Karl der Fall. Die Nachbarn legten…

Porträt eines Hahns mit prächtigem roten Kamm und schwarzen sowie braunen Federn.

Huhn Henri

Henri, ein Vorwerk Hahn, entschlüpfte im Inkubator. Oskar Vorwerk ist der Züchter und Namensgeber für die Vorwerkhühner, deren Zucht er 1902 begann. Oskar Vorwerk war einer der bessergestellten, der ein großes Grundstück mit Villa zur…

Nahaufnahme eines Hahns mit rotem Kamm und gesprenkeltem Gefieder auf grüner Wiese.

Huhn Werner

Legehybride

Werner, ein Legehybride, wurde Menschen gegenüber immer aggressiver. Der Besitzer war ratlos und wusste sich nicht mehr zu helfen. Hinzu kam immer mehr die Angst, dass Werner einmal einen Menschen attackieren und schwer verletzen könnte.…

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