Happy End der Esel
Weihnachtsgeschichte 2024
Lassen Sie mich anfangs einige Worte über die Weihnacht schreiben, bevor ich über das Happy End einer Eselgruppe aus Italien berichte, deren Lebensgeschichte einem Horrorfilm gleicht.
Weihnachten – Die Heilige Nacht, die Nacht, in der das Christkind kommt … und alles auf der Erde gut wird
Weihnachten – da werden Kindheitserinnerungen wach. Plötzlich riecht es nach Weihrauch, nach Vanillekipferl und nach Nussmakronen, nach Essen, das die Mutter gerade zubereitet. Die Menschen warten, bis ein kleines Glöckchen läutet: „Das Christkind ist da!“.
Selbst die coolsten Menschen, wischen verstohlen eine kleine Träne weg, wenn die Familie oder, falls die Familienmitglieder stimmlich nicht so gut drauf sind, eine CD, das schönste Lied der Welt anstimmt: „Stille Nacht, Heilige Nacht …“.
Während ich dieses wunderbare Lied singe, läuft das Jahr und viele Erlebnisse mit den Tieren vor meinen Augen ab. Gut Aiderbichl konnte wieder hunderte von Tieren aus Notsituationen holen. Für die Tierretter gab es Momente, in denen sie gute Nerven und viel Kraft beweisen mussten, wenn es um das Heil der Tiere ging.
54 Esel lebten unter fürchterlichen Umständen
Animal Hoarding macht auch vor Eseln nicht Halt
Ort der Handlung – Das Gelände eines Eselbesitzers in Italien.
Die Tierschutzorganisation „Horse Angels“ kaufte 54 Esel frei, bevor sie ins Schlachthaus gebracht worden wären.
Begonnen hatte die tragische Geschichte mit einigen Eselpaaren. Eine unkontrollierte Tragödie nahm ihren Lauf – die Esel vermehrten sich unkontrolliert und der eigentlich tierliebe Besitzer war mit der Situation vollkommen überfordert. Finanzielle Probleme zwangen ihn in die Knie und die Esel waren ihrem Schicksal überlassen. Schlimm und traurig. Aber noch schlimmer war, dass ihr Besitzer trotz seiner hilflosen Situation die Esel nicht abgeben – diese in Sicherheit bringen –wollte. Der Besitzer war ein Animal Hoarder: ein Tierhorter, der mehr Tiere hält, als er versorgen kann.
Die Esel litten und hatten sich wohl ihrem elenden Schicksal ergeben. Sie standen im eigenen Kot, die Hufe waren seit Jahren nicht mehr gepflegt worden und stark verwachsen. Sie konnten nur unter Schmerzen gehen. Die Eselkörper waren voller Wunden, die Tiere waren abgemagert, ihr Fell entsprechend gezeichnet. Das war ein Anblick, den selbst die Tierretter von Gut Aiderbichl kaum ertragen konnten.
Gut Aiderbichl konnte 14 Eseln ein neues Für-Immer-Zuhause ermöglichen
Gut Aiderbichl übernahm ohne zu zögern die 14 Esel. Davon kamen zwei Eselstuten, Simona und die einjährige Franca, in ihr neues Für-Immer-Zuhause auf Gut Aiderbichl in Henndorf. Die anderen zwölf Esel kamen auf die Ballermann-Ranch, ein Heimathof von Gut Aiderbichl, in Deutschland. Auf Gut Aiderbichl können sich die Esel nun von den Strapazen ihres bisherigen Lebens erholen und wieder Vertrauen fassen.
Das unsagbare Leid ist vorbei
Sunny ist das große Glück von Simona
Simonas Hufe waren beim Aiderbichler Hufschmid in besten Händen und sie wurde langsam schmerzfrei beim Stehen und Gehen. Simonas und Francas Fell fing an nachzuwachsen und das gute Futter, die Liebe und Pflege, die die beiden Esel von ihren Tierpflegerinnen bekamen, brachte das Vertrauen gegenüber den Menschen schneller zurück, als erhofft.
Eines Morgens im Herbst brachte Simona plötzlich ein gesundes Eselmädchen zur Welt: SUNNY. Simona ist eine wunderbare Esel-Mama, ihre Augen sind immer auf der Suche nach ihrer kleinen Sunny. Kuschelweiches Fell, lange, schlanke Beine mit kleinen Hufen, lange Ohren, die alles hören und große Kulleraugen, die gerade dabei sind, das Leben kennenzulernen – das ist unsere große Freude – Esel-Baby Sunny.
Was für ein wunderschönes Happy End für verwahrloste Esel, die nun gesichert, beschützt und geliebt auf Gut Aiderbichl leben können.
Mit dieser Geschichte wünschen wir Ihnen frohe Weihnachten. Hoffen wir, dass viele Menschen die Botschaft der Weihnacht verstehen und sich davon leiten lassen.
Von: Gisela Pschenitschnig, Gut Aiderbichl
