
Hundedrama in Bad Iburg
Wie konnte es so weit kommen?
Der beißende Gestank, der unglaubliche Zustand der Hunde. Es sind Bilder, die unsere erfahrenen Tierretter wohl ihr Leben lang nicht mehr loslassen werden. Von außen wirkt das Einfamilienhaus in Bad Iburg verlassen. Doch im Verborgenen spielen sich unvorstellbar grausame Szenen ab.
Bilder des Grauens
Über 40 Hunde lebten dort unter katastrophalen Bedingungen. Ohne sauberes Wasser, ohne ausreichend Nahrung. Der Boden war mit Kot und Urin bedeckt. Die Hunde, vorwiegend Minispitzmischlinge, waren stark verwahrlost: verfilztes Fell, entzündete Augen und Ohren, Geschwüre am ganzen Körper, abgemagert bis auf die Knochen. Viele der Tiere waren so verzweifelt, dass sie den Kot ihrer Artgenossen fraßen und ihren eigenen Urin tranken, um zu überleben.
Für so viel Grausamkeit fehlen die Worte. „Was wir hier gesehen haben, schlägt alles bisher Erlebte“, erzählt Tierretterin Anita Hartner von Gut Aiderbichl Osnabrück.
Die Rettung begann mit einem Anruf
Die Rettung der Hunde begann mit einem Anruf von Anrainern bei der Polizei. Sofort wurde das Veterinäramt Osnabrück eingeschaltet, das wiederum Gut Aiderbichl um Hilfe bat. Und die Kollegen in Osnabrück zögerten keine Sekunde! Zwanzig dieser Hunde finden nun auf Gut Aiderbichl Osnabrück eine neue Heimat – und damit eine zweite Chance. Die übrigen wurden in umliegende Tierheime gebracht.
Ein Zuhause für immer
Die Hunde sind in Sicherheit! Doch für die Tierpflegerinnen und Tierpfleger von Gut Aiderbichl Osnabrück beginnt die eigentliche Arbeit erst jetzt. Das Fell der Hunde, verschmutzt und strähnig, musste entfernt werden. „Fast 6 kg an Fell waren es, die unsere neuen Schützlinge gelassen haben“, melden die engagierten Tierpfleger. Viele Hunde sind unterernährt und ihre Zähne in einem katastrophalen Zustand, sodass eine Altersbestimmung unmöglich ist. In Folge starten deshalb die dringend notwendigen Zahnsanierungen. Auch auf dem Plan stehen Kastrationen, Nabelbruch-OPs, Impfungen … die Liste der Behandlungen ist lang! Doch mit der Zeit werden sich die Tiere erholen – dafür werden wir alles tun.
Doch eine Frage bleibt – und wir können sie nicht beantworten: Wie konnte es so weit kommen?