
Kater Easy
Kater Easy konnte nicht mit ins Pflegeheim
Sein Frauchen war Bürgerin in der Gemeinde Iffeldorf, Deutschland. Sie musste ins Pflegeheim und plötzlich war da die Frage, was denn mit Easy, dem wunderschönen weißen Kater geschehen soll. Die Gemeinde fragte das Gut Aiderbichl Iffeldorf, ob es für Kater Easy einen Platz im geräumigen Katzenwohnzimmer hat.
Gut Aiderbichl Iffeldorf hatte einen Platz. Wunderschön gelegen an den Osterseen, umgeben von einer atemberaubenden Natur, finden sich dort Esel, Ponys, Rinder, Hunde, Schweine u.v.m. Beliebt ist das großzügig angelegte Katzenwohnzimmer, das schnell zur neuen Heimat von Easy wurde. Der Kater hat in Kürze viele Artgenossen gefunden, mit denen er kuscheln und ins Freigehege laufen kann, oder einfach gemütlich in seinem Bettchen schläft.
Was besonders wichtig ist: Sein Frauchen ist zwar im Pflegeheim, kann ihren Easy aber jederzeit besuchen. Sie sind zwar räumlich getrennt, verlieren sich aber nicht aus den Augen.

Katzen vergessen ihre Menschen niemals
Wie alle Katzen hat auch Easy ein Langzeitgedächtnis und wird sich an Erlebnisse mit seinem Frauchen und prägende Ereignisse, die bis zu zwölf Jahre zurückliegen können, erinnern.
Gut Aiderbichl hilft den Tieren in Not und auch den Menschen. Wie beruhigend muss es für die betagte Frau sein, zu wissen, dass Kater Easy sich gut fühlt und glücklich ist, während sie im Pflegeheim die Hilfe bekommt, die sie braucht. Die Zeit bleibt nicht stehen, viele Lebenssituationen bedeuten Veränderung und Trennung. Eigentlich mögen wir Menschen das alles nicht so sehr, aber es ist immens wichtig, als verantwortungsvoller Tierbesitzer an alle möglichen Veränderungen im Leben zu denken und dabei die Versorgung seines Tieres nicht zu vergessen.
Der Traum von Mensch und Tier im Pflegeheim
Katzen, Hunde, Pferde, Kaninchen, Meerschweinchen, Ziegen – unendlich ist die Liste der Tiere, die ihre betagten Besitzer nicht ins Pflegeheim begleiten dürfen.
Für viele ältere Menschen ist es ein Drama, wenn sie sich an diesem Punkt im Leben von ihrem Tier trennen müssen.
Die Gründe, warum Tiere nicht in derlei Einrichtungen können, sind vielfältig und manchmal auch verständlich. Trotzdem wird die Zahl der Einrichtungen, in der Tiere erlaubt sind, immer mehr.
Die Erlaubnis betrifft aber vor allem Käfigtiere und Kleintiere, die wenig Arbeit machen. Hunde sind darauf angewiesen, regelmäßig Auslauf zu bekommen. Das setzt voraus, dass der Besitzer oder die Besitzerin noch gewisse Strecken zu Fuß zurücklegen kann. Auch Katzen erfordern mehr Hingabe als beispielsweise Vögel oder Fische. Auf diesem Gebiet gibt es noch einige Denkarbeit und Umstrukturierungen zu erledigen, um die alternden Menschen mit ihren Tieren gemeinsam den letzten Lebensabschnitt verbringen zu lassen.
Tiere gegen die Einsamkeit
Haustiere sind gerade bei älteren Menschen sehr beliebt. Sie helfen gegen die Einsamkeit und halten den alternden Menschen aktiv im Leben.
Hunde und Katzen ersetzen für Menschen den Partner, der verstorben ist. Häufig sind Tiere wie Kinderersatz, ob das nun richtig ist, oder nicht.
Hunde und Katzen brauchen ihren Menschen. Sie wollen gestreichelt werden, sie wollen schmusen und kuscheln und sie führen mit ihrem Besitzer eine eigene Sprache der Vertrautheit.
Was aber geschieht, wenn der Besitzer oder die Besitzerin ins Pflegeheim umziehen muss? Darf das geliebte Haustier mitgenommen werden? Leider ist das nicht immer möglich, und der Mensch ist traurig. Auch das Tier leidet und trauert um die vertraute Umgebung und seinen Menschen, denn sehr oft führt sie der Weg aus der vertrauten Wohnung in ein Tierheim.
In neun Leben wirst du nie so viel über deine Katze wissen, wie deine Katze über dich weiß.
– Michel de Montaigne
Von: Gisela Pschenitschnig