
Ein neues Leben für Kuh Edelweiß
„Edelweiß“, Edelweiß auf dem Berge dort oben ….
Edelweiß gehört zur aussterbenden Rasse der Pustertaler Sprinzen. Bevor die junge Kuh in das neue Für-Immer-Zuhause auf Gut Aiderbichl einzog, lebte sie auf einem wunderschönen Salzburger Bauernhof und verbrachte die Sommer auf der Alm.
Die Tierärzte rieten von einer Besamung ab, weil bei Edelweiß eine perianale (Bereich um den After) Missbildung festgestellt wurde. Der Viehbestand am Hof musste reduziert werden und, da Edelweiß nicht als Mutterkuh und somit auch nicht als Milchkuh ihre Leistung bringen konnte, wurde für Edelweiß ein neues Zuhause gesucht. Dieter Ehrengruber sagte der Aufnahme der besonderen Kuh spontan zu, weil er weiß, welche enorme Geschichte hinter der Pustertaler Sprinzen steckt.
Edelweiß „ist definitiv zu schade, um auf dem Teller zu landen“
Im Wissen, dass Edelweiß einer vom Aussterben bedrohten Rinderrasse angehört und wünschten sich die Bauern, dass ihre Kuh ein gutes und zufriedenes Leben führen kann. Edelweiß wurde uns von ihnen als lieb, sanft, friedlich und freundlich vorgestellt und genauso ist sie: unkompliziert steht sie in der Rinderherde am Gut und hält sich elegant zurück. Sie weiß, dass sie die „Neue“ in der Herde ist und, dass es da wie bei den Menschen sein soll: am Anfang verhält man sich ruhig und lernt erst einmal die Umgebung kennen, bevor man sich an Diskussionen an der Heuraufe beteiligt.
Hat man die Pustertaler Sprinze mit Farbe bespritzt?
Von Natur aus ist die Pustertaler Sprinze weiß. Ohren sowie die Umgebung von Flotzmaul und Augen sind pigmentiert, der Rest des Kopfes ist mit Farbtupfern, den Sprinzen, versehen. Die Bezeichnung „Sprinze“ kommt von den weißen Übergängen zu den rot, braun oder schwarzgefärbten Körperpartien, die so aussehen, als wären sie mit Farbe bespritzt worden. Die weiße Behaarung von Edelweiß ist mit braunen „Farbspritzern“ gefärbt und die braunen Flecken um ihr Flotzmaul zaubern Edelweiß ein Lächeln ins Gesicht. Daran können sie auch die Besucher leicht erkennen.
Die Sprinzenzucht in Österreich
Seit 2000 galt die Rinderrasse als hoch gefährdet. 25 Jahre später werden von rund 380 Züchtern in Österreich ungefähr 3.500 Zuchttiere gehalten (Quelle: Sprinzenzucht in Österreich). Die Heimat der Pustertaler Sprinze in Süd- und Osttirol. Zur Zeit der k.u.k. Monarchie war die Pustertaler die beste Rinderrasse. In Folge des Ersten Weltkrieges verringerte sich der Bestand, weil der Viehhandel nach Wien zum Erliegen gekommen war. In den 90er Jahren startete ein Förderprogramm für die Erhaltung der Pustertaler Sprinze. Ziel der züchterischen Arbeit ist aktuell die Erhaltung wie auch der Erhalt der genetischen Vielfalt dieser alten Rinderrasse.


Edelweiß wird ihr Leben auf der Weide verbringen
Aufgrund der ausgezeichneten Fleischqualität und Mastfähigkeit wird die Pustertaler Sprinze in der Fleischindustrie sehr geschätzt. Dieser Bestimmung kann Edelweiß aufgrund ihrer Missbildung entgehen. Happy End für Edelweiß!
Vergiss niemals, wer du bist.
– Mufasa, „Der König der Löwen“
Von: Gisela Pschenitschnig, Gut Aiderbichl

















