Nager Lucifer
Sollten wir vielleicht lernen, Mäuse, Ratten und Chinchillas aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten?
Was haben der Mensch und die Maus gemeinsam?
Maus und Mensch gehören aus biologischer Sicht zu den Säugetieren und das macht sie so ähnlich (Warum steckt so viel Maus im Menschen?), denn Säugetiere haben alle einen gemeinsamen Grundaufbau, der auf der Information vieler fundamentaler Gene beruht.
Zahlreiche Gene waren schon Teil des Erbguts, als sich die Entwicklungslinien der Nagetiere und der Vorfahren des Menschen vor Millionen von Jahren trennten.
Beide Lebewesen besitzen jeweils etwa 20.000 Gene, von denen rund 15.000 zum menschlichen Bauplan, als auch zu dem der kleinen Nager, gehören. Aufgrund gemeinsamer Erbanlagen mit dem Menschen, werden Mäuse als Versuchstiere eingesetzt.
Auf Gut Aiderbichl leben keine Nager aus Versuchslaboren, aber viele intelligente Nager, die in privaten Haushalten lebten und für die aus verschiedenen Gründen ein neues Zuhause gefunden werden musste. Jede kleine Persönlichkeit der Aiderbichler Nagerfamilie bringt eine besondere Geschichte mit.
Menschen lieben Mäuse, Ratten und Chinchillas ...
und nicht nur Katzen, Hunde oder Pferde. Die Familie der Nager auf Gut Aiderbichl wächst, weil Allergien oder Zeitnot es nicht mehr zulassen, die Mäuse, Ratten oder Chinchillas als Haustier zu halten.
Eine besondere Geschichte bringt auch Lucifer, eine kleine, weiße Maus mit roten Äuglein mit. Er wurde von tierlieben Menschen in einer Zoohandlung freigekauft, bevor er als Schlangenfutter geendet hätte. Eine Mäusehaltung in der Wohnung seiner Retter war jedoch unmöglich, so wurde der knapp einjährige Lucifer Aiderbichler. Lucifer ist eine sehr aufgeweckte und fröhliche Maus und genießt sein sicheres Für-Immer-Zuhause in der Obhut unserer Tierpflegerin Anna. Er lässt sich verwöhnen, streicheln und freut sich über das gute Futter, das er täglich bekommt. Für uns besonders erfreulich ist, dass Lucifer mittlerweile einen kleinen grauen Mäuse-Freund gefunden hat und glücklich mit ihm in seiner Mäusewohnung lebt. Die zwei Mäuslein kuscheln ganz eng miteinander in ihrem Gehege und freuen sich, wenn sie Annas Stimme hören, denn das bedeutet streicheln und Leckerlis.
Lotte und Liese – Rattengeschwister aus einem Tierheim
Vor einiger Zeit kamen auch Liese und Lotte nach Gut Aiderbichl. Die zwei Ratten sind Geschwistertiere und ungefähr ein Jahr alt. Sie verbrachten einige Zeit in einem Tierheim und waren schwierig zu vermitteln, denn die Tiere sollten keinesfalls getrennt werden. So wurde für die beiden flinken Tierdamen ein sicherer Platz gesucht, wo sie bis an ihr Lebensende gemeinsam leben können.
Und hier sind sie nun und erkunden ihr neues Zuhause: Liese und Lotte auf Gut Aiderbichl in Henndorf.
Als hochintelligente Lebewesen sind Liese und Lotte nicht nur ihren Artgenossen, sondern auch dem Menschen gegenüber sozial eingestellt. Unsere Tierpfleger nehmen sich viel Zeit für Liese und Lotte und all ihre Scheu und Unsicherheit sind längst vergessen. Sie lieben ihr neues “Menschenrudel”, lassen sich streicheln, kriechen gerne unter die warme Jacke und genießen die neue Umgebung in vollen Zügen.
Kiko liebt Apfelringe und Rosinen
Chinchilla Kiko wurde aus einer Qualzucht freigekauft und bekam einen Kameraden, damit er nicht vereinsamte. Leider war das zugekaufte Tier krank und verstarb. Wieder wurde ein Kamerad für Kiko angeschafft, aber auch der verendete.
Kiko schien die Welt nicht mehr zu verstehen und wurde tieftraurig. Weiterer Kummer sollte Kiko erspart bleiben, und so wurde er Aiderbichler. Hier hat Kiko viele Chinchilla-Freunde wie beispielsweise Cookie, Dodo und Schneewittchen.
Tierpflegerin Anna weiß genau, wie sie es angehen muss, wenn sie die Tiere zum wöchentlichen Gesundheitscheck aus dem geräumigen Gehege-Käfig holt. Ein fester Griff ihrer Hand würde für die Tiere eine Bedrohung bedeuten, denn in der Natur sind ihre Feinde vor allem die Greifvögel oder Schlangen.
Anna darf Kiko halten und streicheln und als Belohnung gibt es Apfelringe oder kleine Rosinen.
So kann man wohl sagen: alles gut im Gehege der Nager auf Gut Aiderbichl.
Dass uns der Anblick der Tiere so ergötzt, beruht hauptsächlich darauf, dass es uns freut, unser eigenes Wesen so vereinfacht vor uns zu sehn.
– Arthur Schopenhauer