Neuzugänge auf Gut Aiderbichl Osnabrück
Gut Aiderbichl und sein Einsatz für Katzen
Generell geht es Gut Aiderbichl darum, Streunern zu helfen und das Bewusstsein der Menschen für die Wichtigkeit der Kastration zu wecken.
Besonders schlimm ist das Leid für streunende, tragende oder säugende Muttertiere. Die Erfahrung zeigt, dass die einzig wirksame Lösung gegen die Überpopulation von Hunden und Katzen die Kastration ist. Nur so können wir Tierleid gezielt reduzieren.
In der folgenden Tiergeschichte geht es um Melody. Sie ist eine geliebte Hauskatze, aber man übersah es, sie kastrieren zu lassen. Sie lebte gemeinsam mit ihrem ebenfalls nicht kastrierten Bruder und brachte im Badezimmer der Familie fünf Kitten zur Welt.
Melody und ihr Bruder waren ein Geschenk
Anita Hartner, Verwaltung Gut Aiderbichl Osnabrück, wurde gebeten, die Kitten aufzunehmen. Melody kam mit, und darf dann, wenn die Kitten groß genug sind und allein durchs Leben gehen können, kastriert wieder in ihr zu Hause zurückkehren.
„Melody selbst ist ein Jahr alt und passt mit Argusaugen auf ihre fünf Babys auf. Jede Bewegung einer Menschenhand wird genauestens beobachtet. Und die Kleinen säugen und haben immer Hunger. Liebevoll beschützt Melody ihre junge Familie. Wenn Melodys Babys selbständig sind, wird Melody kastriert und kommt wieder zurück zur Tochter der Familie, der sie gehört. Bis dahin gibt’s viel zu tun – für Melody und für uns (lacht Anita)“.
Warum Melody mit den Kitten kommen sollte
Es muss den Menschen bewusstwerden, dass das Aufziehen von Katzenkindern und anderen Tieren nicht nur aufgrund des Arbeitsaufwandes problematisch ist, sondern vor allem sind es die gesundheitlichen Probleme, die eine Aufzucht von Menschenhand erschweren kann.
Das Immunsystem von Tieren, die mit der Milchflasche aufgezogen werden, ist anfälliger als von jenen, die die Muttermilch bekommen. Als Säugetiere trinken die Kitten in den ersten Lebenswochen ausschließlich Milch von der Mutter. Diese Katzenmilch ist speziell auf die Bedürfnisse der Katzenbabys abgestimmt und liefert den Kleinen alles, was sie für ihre Entwicklung brauchen.
Damit die Kitten die Muttermilch gut verdauen, produziert der Darm das Enzym Lactase. Nach einiger Zeit ernähren sich die Katzenkinder von fester Nahrung und gleichzeitig gibt die Katzenmutter immer weniger Milch, bis diese schließlich ganz ausbleibt. Da es nun keinen Milchzucker mehr zu verdauen gibt, stellt der Katzendarm die Bildung von Lactase ein. Demzufolge bekommt erwachsenen Stubentigern Milch nicht mehr.
Aber es heißt: „Katzen sind Mäusefänger und trinken Bauernmilch“
Vor allem im ländlichen Raum waren domestizierte Katzen als Mäusefänger unverzichtbare Hausgenossen. Katzen, die am Bauernhof leben, sind an Milch gewöhnt, weil sich, ähnlich wie beim Menschen, Laktoseverträglichkeit weitervererben werden kann.
Heutzutage gibt es Katzen nicht nur am Bauernhof, sondern auch in Wohnungshaltung. Selbst wenn die Katze laktosetolerant ist, sollten keine Experimente mit Kuhmilch gemacht werden. Es kann zu Bauchschmerzen, Übergewicht, Leberproblemen, Zahnstein und Karies und Mundgeruch kommen.
Es war Unwissenheit, nicht Bösartigkeit
Im Falle von Melody kann man davon ausgehen, dass den Besitzern nicht bewusst war, ab wann eine Katze Junge bekommen kann? Vor der Anschaffung von Haustieren muss man sich über die Haltung und alles, was dazu zählt, informieren und danach handeln, um derlei „Unfälle“ verhindern zu können.
Melody genießt ihr Mama sein und nach der Kastration kann sie wieder zurück in die Familie. Ihre fünf Kitten werden zu passender Zeit auf liebevolle Katzenfreunde warten, die sie in ihrer Familie aufnehmen wollen.
Ich habe viele Denker und viele Katzen getroffen, aber die Weisheit der Katzen ist unendlich überlegen.
– Hippolyte Taine
Von: Gisela Pschenitschnig, Gut Aiderbichl