
Pferd Sindy-Stella
Noch einmal Sindy-Stella sehen, bevor das Leben zu Ende ging
Die Noriker Stute Sindy-Stella wurde vor einigen Monaten aufgenommen. Sie ist acht Jahre alt und leidet an Hufrehe. Ihre Besitzer erlitten verschiedene Schicksalsschläge durch Krankheiten und so wandte man sich an die Tiernotfallstelle von Gut Aiderbichl. Im neu renovierten B-Stall war ein Platz frei und hier zog nun Sindy-Stella ein. Der Familie fiel ein Stein vom Herzen, denn die artgerechte Versorgung ihres Pferdes war ihnen nicht mehr möglich.
Sindy-Stella lebte mit Kühen
Sindy-Stella ist an Rinder gewöhnt, weil sie mit ihnen im Stall lebte und sich auch auf der Weide gemeinsam mit den Wiederkäuern die Zeit vertrieb.
Im B-Stall von Gut Aiderbichl Henndorf leben Pferde, die Sindy-Stella sofort akzeptiert haben und sie gelernt hat, sich in der Pferdefamilie absolut wohlzufühlen. Hier gibt es das artgerechte Futter, Therapien und Medikamente gegen Sindy’s Hufrehe und ganz viele Streicheleinheiten der Pferdepfleger.
Vermutlich kommt Sindy-Stellas Hufrehe, also eine Stoffwechselkrankheit, vom Zusammenleben des Pferdes mit den Rindern auf der Weide und im Stall. Die Futterzusammensetzung eines Pferdes ist eine andere, als die des Rindes. Hierauf achten die Tierfpfleger von Gut Aiderbichl sehr genau. Wenn die Hurfrehe chronisch ist, wird es immer wieder Schübe und Schmerzen geben, doch haben wir Erfahrung mit hilfreichen Therapien bei Pferden mit Hufrehe.
Das Wunschmobil des Samariterbundes erfüllte einen letzten Wunsch
Die Pferdebesitzerin war in der Endphase ihres Krebsleidens angekommen und hatte einen Riesenwunsch: „Ich möchte bitte noch einmal meine Sindy-Stella sehen und fühlen dürfen!“.
Tierbesitzer kennen das Gefühl der Zusammengehörigkeit mit ihrem Tier, ob das nun ein Meerschweinchen oder ein großes Pferd ist, und wissen wohl, wie wichtig die Erfüllung des letzten Wunsches war. Vier Tage vor ihrem letzten Atemzug konnte Sindy-Stellas Besitzerin ihren Liebling besuchen.
Pferde fühlen ihre Menschen und die Begegnung der todkranken Frau mit ihrem Pferd war sehr ergreifend und zugleich wieder der Beweis, wie wichtig Tiere im Leben eines Menschen sein können. Sindy-Stella begegnete ihrer Besitzerin mit Feingefühl und Ruhe. Sie genoss ein letztes Mal die streichelnden Hände der Frau. Zuerst waren da Tränen und Schluchzen, am Ende der Begegnung war da Ruhe und Frieden und ein glückliches Lächeln im Gesicht der kranken Frau.
Vier Tage später schlief sie für immer ein. Wir haben ihr noch einmal versprochen, Sindy-Stella alles zu bieten, was sie für ein beschütztes und glückliches Pferdeleben braucht.
Ein Pferd ist eine magische Verbindung zwischen Himmel und Erde.
– Unbekannt
Irgendwann gibt es ein Wiedersehen.
Von: Gisela Pschenitschnig, Gut Aiderbichl