
Tag der Hasen
Zum Internationalen Tag des Hasen
28.9.2024
Der Internationale Tag des Hasen soll das Bewusstsein für den Schutz von Hasen in der freien Natur sowie von Kaninchen fördern. Die wachsenden Kaninchenfamilien auf den Heimathöfen von Gut Aiderbichl werden am Tag des Hasen mit besonderen Leckerlis und mit noch mehr Aufmerksamkeit verwöhnt.
Schlecht beraten...
Laufend werden Kaninchen abgegeben und jedes einzelne Langohr bringt eine individuelle Geschichte mit. So wurden die Geschwister Alola, Dobby und Ginny vor einigen Monaten Aiderbichler. Offensichtlich waren die Kaninchen als Zwergkaninchen an eine Familie verkauft worden. Die jungen Kaninchen wurden aber immer größer und konnten nicht artgerecht gehalten werden. Gemeinsam hatte die Familie entschieden, die Tiernotfallstelle von Gut Aiderbichl zu kontaktieren und eine Lösung für ihr tierisches Problem zu finden.
Kennen Sie Sterngucker?
Eine Blutuntersuchung hat ergeben, dass Alola die Sternguckerkrankheit (Encephalitozoon cuniculi) hat und bedingt dadurch ihr Hals ein wenig schief ist. Sonst waren jedoch keine neurologischen Symptome zu beobachten.
Die Sternguckerkrankheit ist eine parasitäre Erkrankung, die in Europa vor allem Kaninchen befällt. Die häufigsten neurologischen Symptome sind verschiedene Störungen der Bewegungskoordination, wie zum Beispiel die typische Kopfschiefhaltung, schwankender Gang mit Rotationen um die eigene Körperachse sowie ruckartige oder pendelnde Augenbewegungen. Die Krankheit ist nicht heilbar, das Voranschreiten der Erreger kann jedoch mit Medikamenten eingedämmt werden. Wichtig ist, dass zwischen Verdacht und medizinischer Behandlung so wenig Zeit wie möglich verstreicht und sehr schnell gehandelt wird.
Dringende Vermittlung gewünscht
Wir suchen dringend einen Platz bei liebevollen Menschen, die sich um unsere Alola kümmern wollen. Je nach Stress oder auch Wetterwechsel hält Alola ihr Köpfchen manchmal ein wenig schief, aber sie hoppelt lustig durchs Gehege und wünscht sich Hände, die sie zärtlich streicheln. Hier geht es zum Fragebogen für eine Adoption.
Bedeutung des Kaninchens für die Medizin
Wie viele Tiere leiden in Deutschland jährlich in Tierversuchen? 2022 wurden insgesamt 4.207.231 Tiere in deutschen Laboren „verbraucht”. In Österreich sind seit 2006 alle Tierversuche an Menschenaffen (inklusive Gibbons) verboten. Alle weiteren Tierversuche sind in Österreich nach wie vor erlaubt. Heute sind Tierversuche durch das Tierversuchsgesetz 2012 (TVG 2012) geregelt.
In den vergangenen zwei Jahrhunderten hat das Kaninchen zu bedeutenden Entdeckungen in der Medizin beigetragen. 1885 forschte Louis Pasteur mit Kaninchen und Hunden. Das Ergebnis war ein Impfschutz gegen die Tollwut. Die Entdeckung des Insulins steht ebenfalls im Zusammenhang mit Versuchen an Kaninchen und Hunden. Durch Versuche mit den Tieren erlangte die Medizin das nötige Verständnis für die Wirkung des Insulins auf den Blutzuckerspiegel und die Entwicklung neuer Therapien. Es waren übrigens auch Versuche an Kaninchen, die bestätigten, dass die Einnahme von L-Dopa (Botenstoff Dopamin im Gehirn) die Symptome für Parkinson Patienten lindern kann.
Aktuell spielen Kaninchen als Versuchstiere mit 3 % eine untergeordnete Rolle in den Versuchslaboren.
Neu – Kaninchen für die Produktion von Antikörpern
Zu 80 % dienen neuerdings Versuche mit Kaninchen der Produktion von Antikörpern. Dazu wird dem Kaninchen ein Antigen gespritzt. Das Kaninchen bildet im Vergleich zu anderen Versuchstieren, wie Mäusen oder Ratten, besonders starke Antikörper. Mehr und mehr werden Antikörper auch mithilfe des Blutes von Lamas und Alpakas hergestellt beziehungsweise gelingt die Antikörperherstellung auch schon in vitro.
Das Kaninchen wurde für den schmerzhaften Draize-Augenreizungstest eingesetzt. Dieser Test wird seit einigen Jahren mithilfe des Hühnerei-Tests durchgeführt, und kein Kaninchen muss mehr Qualen erleiden.
Für die Zulassung von kosmetischen Produkten sind laut EU-Gesetz seit 2013 Tierversuche verboten und EU-weit gilt ein Vermarktungsverbot von Kosmetika, deren Inhaltsstoffe im Tierversuch getestet wurden.
Die Bedeutung des Versuchskaninchens ist eine andere geworden?
An die Stelle von Kaninchen als Versuchskaninchen sind in der biomedizinischen Forschung Mäuse, Ratten oder auch Fische gerückt.
In Deutschland starben im Jahr 2022 über 1,8 Millionen Mäuse, knapp 250.000 Fische, über 1.150.000 Ratten, über 65.000 Kaninchen, 2.877 Hunde, 2.267 Primaten und 538 Katzen zum Zwecke der Erkenntnisse der Grundlagenforschung. Tiere werden künstlich krankgemacht, um an ihnen verschiedene Krankheiten des Menschen zu untersuchen.
Was fühlen Tiere und fühlen sie überhaupt?
Ob kleiner Fisch, Kaninchen oder welche Tierrassen auch immer in den Versuchsanstalten gehalten und gequält werden – sie fühlen Unsicherheit und Angst, sie sind gestresst in ihren Käfigen und sie leiden zum Wohlergehen der Menschheit.
Allen Tieren in Versuchsanstalten gebührt Aufmerksamkeit und die Anstrengung, Tierversuche abzuschaffen.