Tag des Vogels
5. Januar: Nationaler Tag des Vogels
Seit 2003 gibt es den Nationalen Tag des Vogels. Er wurde von der Organisation Born Free USA eingeführt, die damit auf den Handel mit Vögeln wie Kakadus, Sittichen und Papageien aufmerksam macht.
Solidarität für die gefiederten Freunde
Vögel vernetzen Lebensräume und biologische Prozesse. Sie sind die „Müllpolizei“ in der Natur, denn sie sind die natürlichen Feinde von Schädlingen, bestäuben die Früchte und sind Samentransporteure. Mit Leichtigkeit, ohne ein Flugzeug zu starten, fliegen sie. Einige Vogelarten können sprechen und sind, wie der australische Leierschwanz dazu in der Lage, Geräusche zu imitieren.
Die Nachfahren der Dinosaurier leben unter uns
Seevögel, Wildvögel, Wattvögel und Greifvögel sind die am stärksten bedrohten Vogelarten. Vor rund 250 Millionen Jahren trennten sich die Reptilien-Gruppen und entwickelten sich isoliert voneinander weiter. So leben die Nachfahren der Dinosaurier unter uns und über uns, denn die Vögel stammen laut Forschungen direkt von den Dinosauriern ab.
Der Klimawandel verändert den Vogel-Klangteppich und die Naturblindheit
Wenn die bei manchen Menschen seit der Kindheit gewohnten Vogel-Gezwitscher-Geräusche im Garten leiser werden oder ganz ausbleiben, rüttelt das die Menschen nicht wach. Aufregender ist ein Foto mit einem Delfin, der sich in einem Fischernetz verfängt oder ein Meeresvogel, der stirbt, weil er in einen Ölteppich am Meer geraten ist. Der Großteil der Menschen lebt in der Stadt, und hat wenig Bezug zur Natur und Begegnungen mit Tieren. Je weniger der Mensch mit seiner natürlichen Umgebung in Kontakt tritt, desto weniger bemerkt er deren Verschlechterung.
Die heimischen Vögel Österreichs
Bedingt durch die Landwirtschaft und dem Verbau ökologischer Flächen, sinken die Vogelbestände in Österreich. Zahlreiche Vogelarten, wie beispielsweise die heimische Blauracke (ernährt sich von großen Insekten), der Raubwürger (spießt seine Beute auf Dornensträuchern auf und hortet seine Beuten) oder der Ortolan (sitzt gerne auf Leitungen und Baumspitzen und singt), werden immer leiser. Sie alle leiden unter den Auswirkungen der Industrialisierung und unter der Verwendung von Pestiziden. Durch chemische Substanzen werden Insekten getötet. Diese sterben aus und somit fehlt eine wichtige Nahrungsquelle für die Vögel.
Verschiebung der Brutgebiete zu den Polen
Der Klimawandel beeinflusst vor allem das Flugverhalten der Langstreckenzieher (Storch, Kuckuck, Nachtigall, Rauchschwalbe, Mauersegler usw.), die den Winter in warmen Ländern verbringen. Ihr langer Flug oft bis nach Afrika ist nicht mehr mit den klimatischen Veränderungen im Einklang.
Zugvögel, die aus dem Süden kommen, finden aufgrund der Klimaveränderungen eine veränderte Insektenwelt vor, was wiederum die Fütterung der jungen, geschlüpften Vögel schwierig gestaltet. So beeinflusst der Klimawandel die Zugzeiten vieler Vogelarten, der Brutbeginn und der Brutort verändern sich und überhaupt verändert sich die gesamte Populationsentwicklung der Vögel.
Es geht wieder ums Umdenken – die Natur muss die Chance bekommen, sich zu reparieren
Klimaschutz und alles, was dazu benötigt wird, ist kein Problem Österreichs allein. Weltweit muss sich die Bevölkerung dazu aufgerufen fühlen, die „Reparaturarbeiten“ an der Natur positiv zu unterstützen und so seinen Beitrag zum Klimaschutz zu geben. Die Erde ist ein einzigartiger Ball voller Leben und es gibt keinen alternativen Lebensort für Mensch und Tier. Klimaschutz heißt schon lange nicht mehr, nur das Licht hinter sich auszuschalten.
Das Vogelhaus auf Gut Aiderbichl Henndorf
Wie schön Vögel sind, zeigt sich in der Vogelvoliere auf Gut Aiderbichl Henndorf: Knapp 300 Wellensittiche wurden vor einigen Jahren aus einer Wohnung gerettet. Beim Öffnen der Wohnungstüre offenbarte sich ein wahres Fiasko. Hunderte von Sittichen warteten auf Rettung aus ihrem unnatürlichen Dasein in dieser Wohnung.
Wellensittiche lieben es, in großen Schwärmen zu leben. In unserem Vogelhaus mit geschütztem Gartenbereich für den Freiflug der Vögel fühlen sie sich wohl. Es zwitschert von früh morgens bis abends und wir hoffen, dass sich die Vögel wohl fühlen.
Papageie, verschiedene Sitticharten … Vögel, die in den Wohnungen der Menschen keinen Platz mehr haben, kommen ins Vogelhaus nach Henndorf. Die natürliche Heimat der “gewellten Singpapageien” ist Australien.
(...) Wir sind ein Teil der Erde, und sie ist ein Teil von uns. Die duftenden Blumen sind unsere Schwestern, die Rehe, das Pferd, der große Adler - sie sind unsere Brüder. Die felsigen Höhen, die saftigen Wiesen, die Körperwärme des Ponys - und des Menschen - sie alle gehören zur gleichen Familie ... Die Erde gehört nicht dem Menschen; der Mensch gehört der Erde.
– Seattle (Häuptling), Rede des Häuptling Seattle an die USA, 1855
Von: Gisela Pschenitschnig, Gut Aiderbichl