Rind Natascha

Bei der Besichtigung eines Bauernhofes öffnete eine Besucherin neugierig eine Schuppentür. In der Dunkelheit des fensterlosen Verschlages konnte sie eine Kuh erkennen. Sie stand dort ganz allein und angebunden. Aufgeregt rief die Tierfreundin bei Michael Aufhauser an: „Ich will diese Kuh freikaufen. Darf sie zu euch kommen?“ Doch so schnell ging es nicht, der Besitzer wollte Kuh Natascha, die Teil eines Förder-Programmes war, noch nicht verkaufen. Erst nach wochenlangen Verhandlungen war es soweit. Aiderbichler Hans Wintersteller sollte sie abholen. Doch Natascha wehrte sich in Panik. Nur ein Tierarzt konnte helfen, er sedierte Natascha, erst dann war sie transportfähig. Nach der Ankunft auf Gut Aiderbichl stellten wir den Anhänger in die Tür der vorbereiteten Box. Mit einer Augenblende stieg sie aus. Als wir ihr die Blende abnahmen, sprang sie so hoch, dass sie die Deckenbeleuchtung demolierte. Der anwesende Tierarzt musste noch einmal sedieren. Nach und nach wir Natascha ruhiger. Menschen können noch nicht zu ihr. Wir werfen Stroh und Heu über die auf zwei Meter erhöhten Bande der Box. Aiderbichler Tierpflegerin Sandra, eine angehende Tierärztin, spricht jeden Tag mit ihr. Es hat lange gedauert, bis sie ihre jahrelange „Haft“ vergessen konnte. Doch sie hat es geschafft und ist glücklich.