Schimpanse Pünktchen

Die meisten der Ex-Labor-Schimpansen wurden als Affenbabys aus dem Urwald geraubt und mussten mitansehen, wie ihre Familien getötet wurden. In Österreich angekommen, wurden sie 30 Jahre lang in einem Versuchslabor gehalten, ohne Kontakt zu Artgenossen auf kleinstem Raum. Seit 1997 sind Tierversuche an Menschenaffen in Österreich verboten und seither erobern sich die Schimpansen ihr Leben zurück. Die Verwaltung und Betreuung der Tiere wurde dem Safaripark in Gänserndorf übergeben, der schließlich 2004 in Konkurs ging. Seither war ihr Schicksal ungewiss. Im Jahr 2009 wurden sie von Gut Aiderbichl von Gut Aiderbichl aus einer Konkursmasse übernommen und stehen seither unter unserem Schutz. Als die in Freiheit geborene Schimpansin 2002 endlich vom Versuchslabor in das Affenhaus umziehen durfte, hatte sie 16 Jahre isolierte Haltung hinter sich. Das merkt man der demütigen Schimpansin an. Während der Bauarbeiten für die Außengehege saß sie oft am Fenster und schaute zu. Pünktchen ist unsere Künstlerin. Im Wohnraum ihrer Gruppe beobachten wir öfters, dass sie sich stundenlang mit Jutetüchern und Holzwolle beschäftigt. Sie flechtet regelrechte Kunstwerke und lenkt sich damit offensichtlich ab - von ihrer traurigen Lebensgeschichte, dem schrecklichen Einfang, der Haltung, der Enge im Labor. Sie bekämpft ihre Traumatisierung offenbar mit Erfolg. Denn Pünktchen hat herzhaft lachen gelernt und liebt es, mit Clyde dabei durch den Wohnraum zu tollen. Sie bemüht sich um Gabis und Ingrids Zuneigung und ist von sich aus sehr aktiv beim Groomen. Pünktchen achtet sehr darauf, dass sie mit Clyde Momente der Zweisamkeit genießen kann.