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Nachruf

Lori verlor ihren Kampf

Lore, eine ehemalige Zuchtstute, kam nach Gut Aiderbichl und wirkte im Film „Ein Paradies für Tiere“ mit. Keiner wusste, dass Lore damals trächtig war. Wenige Monate später wurde ein entzückendes Fohlen geboren: Lori.
Das Leben als Zuchtstute hatte Lore ausgezerrt, und sie verstarb nach der Geburt der kleinen Lori. Da war nun ein neugeborenes Fohlen von der ersten Sekunde auf sich selbst gestellt? Wer sollte Lori zeigen, wie es in der Pferdewelt zugeht? Mütterliche Fürsorge war gefragt, und dafür hatte sich Lori die Pferde-Spezialistin Anita ausgesucht. Aus der traurigen Lori wurde ein glückliches Fohlen mit allerlei Flausen im Kopf. Auf Schritt und Tritt folgte sie Anita. Es musste eine „pferdegerechte“ Lösung her – es musste eine Amme gefunden werden. Es gab eine Amme im Oberammergau. Sie hieß Hilde und hatte ihr Fohlen verloren, – es wäre ihr erstes gewesen. Hildes Besitzer wollten helfen, und so zog Hilde nach Gut Aiderbichl.

Am Tag, als Hilde nach Henndorf gebracht wird, wartet ein kleines, wunderhübsches Fohlen Lori und viele Besucher auf das, was da kommt. Alle sind gespannt, was jetzt passieren wird. Mama Hilde geht die Sache langsam an, denn alles ist neu: die Luft, die Umgebung, die Koppel, die Menschen und das kleine Fohlen Lori, dass sehr neugierig vor ihr steht. Ein kleines, keckes Fohlenkind Lori. Hilde hat noch Milch, und Anitas Finger strecken Lori ein paar Tropfen der Stutenmilch entgegen. Als wollte Lori anfangs bockig sein, verwehrte sie alles. Doch es sollte anders kommen, und Lori und Hilde finden zueinander, und alles scheint perfekt: es gab Milch, eine Mama und eine ganz neue Welt zu zweit: Hilde und Lori. 

Kein noch so starres Herz konnte die Liebe der beiden Pferde nicht fühlen. Man mag es glauben oder nicht – Hilde schenkte ihrer Lori alles, was sie hatte: ihre Liebe und Fürsorge, sie zeigte ihr, wo es im Pferdeleben lang ging, und erzog Lori zu einer ausgeglichenen und immer freundlichen Haflingerstute. Nichts und niemand konnte die beiden Pferde trennen. Alles geschah gemeinsam.

Lori war eine besonders sensible Haflingerstute. In den letzten Jahren bekam Lori auch Spezialfutter, die Hufe machten Probleme, und der Hufschmied wurde für die sensible Lori ein guter Freund. Er wusste genau, wie er mit Lori umzugehen hatte – der Hufschmied und Lori waren ein richtig gutes Team. Hilde schaute ruhig zu, was da vor sich ging.
Regelmäßig wurden Untersuchungen gemacht, und, wenn Lori in die Klinik musste, war Hilde natürlich immer dabei. Hochsensibel und voller Liebe für ihre Lori spürte sie mit Sicherheit, dass sich hier etwas entwickelte, dass ihr irgendwann Lori nehmen würde.

Die Hufprobleme konnte man nicht mehr verbessern. Die Sorgenfalten der Menschen um Lori vertieften sich. Wir fürchteten uns vor dem Tag, an dem wir das Herzchen ein wenig verschließen und der Vernunft den Vortritt lassen müssen. Das Tier darf nicht leiden, weil der Mensch nicht loslassen möchte. Die Tiere leben mit uns, umgeben von all unserer Liebe und Fürsorge. Wenn wir sie lieben, müssen wir sie zum Sterben frei geben, loslassen, wenn keine Hoffnung mehr besteht.
Lori und Hilde hatten noch einen schönen Tag miteinander. Abends wurden beide auf die Wiese geführt. Es war ein schöner, aber ein besonders trauriger Abend. Lori genoss die Wiese und das Gras, das da wuchs. Wieder einmal war es wie ein Albtraum: war es wirklich Loris letzte gemeinsame Zeit mit Hilde und den Tierpflegerinnen? Langsam und friedlich suchte sich Lori die erste Stufe an der Regenbogenbrücke. Das Lebenslicht erlosch nach 18 Jahren. Ein sanfter Windhauch hatte es ausgelöscht.
Hilde trauert seit dieser Zeit um Lori und ihre Augen schweifen umher, ob sie vielleicht doch irgendwo um die Ecke in den gemeinsamen Stall kommt.

„Wenn ihr mich sucht, so sucht mich in euren Herzen. Habe ich dort eine Bleibe gefunden, bin ich immer bei euch“.

~ Antoine de Saint-Exupéry

Liebe Lori,
auch, wenn in letzter Zeit jeder wusste, dass deine Tage gezählt sind, stehen wir da: geschockt und tief traurig. Du hattest wunderschöne, ganz dunkle Augen, die du in aller Ruhe für immer geschlossen hast.
Jeder, der wollte, konnte von dir lernen: gleich nach der Geburt hast du dein Krönchen geradegesetzt, Hilde war dir eine gute Mutter und Freundin in allen Lebenslagen.
Deine Sanftheit fehlt in der Stallgasse. Du fehlst uns. Du fehlst Hilde, für die wir uns nun besonders viele Zeit nehmen werden.  

Wir hätten gerne einmal die Zeit, von der alle behaupten, sie kann alle Wunden heilen. Mit jedem Tier, das stirbt, geht ein Teil vom Herzen mit.  

Dieser Gedanke begleitet dich, liebe Lori. Er ist von Menschen, die dich kannten und liebten.

Mach’s gut, Lori. 

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