Heutige Öffnungszeiten: Gut Aiderbichl Henndorf: 9:00 - 18:00 Uhr | Gut Aiderbichl Deggendorf: 9:00 - 18:00 Uhr | Gut Aiderbichl Iffeldorf: 9:00 - 18:00 Uhr

Nachruf

Bambi hat Adieu gesagt

2009 brachte Bambi ihr Kälbchen Susi zur Welt. Susi war blind, und die Landwirtin stand vor einem Dilemma. Ob Kälbchen oder ausgewachsene Kuh – Susi hätte ein Leben auf der Alm nicht überlebt, weil sie sich dort nicht zurechtfinden hätte können.  
Gut Aiderbichl stimmte der Aufnahme der blinden Susi zu, doch bat Michael Aufhauser, die Mutter, also Bambi, auch aufnehmen zu können. Gut Aiderbichl war es von jeher ein Anliegen, Muttertiere von ihren Jungen nicht zu trennen, sondern gemeinsam zu halten. Gerade die blinde Susi braucht ihre Mutter.

Gemeinsam führten die Beiden ein tolles Kuh-Leben auf Gut Aiderbichl. Die Idylle fand ein jähes Ende, als man hinter Susis rechtem Auge einen Tumor diagnostizierte. Der Tierarzt riet dringend zur Euthanasie. Bambi verstand damals die Welt nicht mehr, und suchte lange nach ihrer Susi.  

Tiere sind sehr sozial eingestellt. Bambi hatte Freunde, die versuchten, sie zu trösten. In ihrer unbeschreiblichen Ruhe lernte Bambi mit ihrer Lebenssituation ohne ihre geliebte Susi umzugehen.

Die letzten Jahre verbrachte Bambi mit Sammy, dem schottischen Hochlandrind, und Sarah, einer ehemaligen Milchkuh. Im Stall der drei Rinder herrschte Harmonie, Freundschaft und vor allem Bambi war ein ruhender Pol in der kleinen Gruppe. Sammy und seine zwei Lieblinge Bambi und Sarah waren auch im Freilauf – aber nur, wenn sie wollten. Bambi schritt wie eine Kaiserin hinter ihren Freunden her. Es gab einfach nichts, was die wunderschöne Pinzgauer-Kuh aufregen konnte.  

Oft stand sie mitten am Hof und genoss die Sonne auf ihrem wunderbar weichen Fell. Ihre Augen waren immer irgendwie traurig. Oder kam es einem nur so vor, weil man ihre Geschichte kannte?
Bambi legte sich auch gerne an den Rand des Weges, und die Menschen – anfangs zaghaft, dann aber doch – versuchten ihr seidenweiches Fell zu streicheln. Bambi genoss und gab ein wenig von ihrer inneren Ruhe an den Menschen weiter, der sie gerade berührte. Vielleicht war es ein wenig, als wollte Bambi beweisen, dass Tiere der Menschenseele guttun? Die Kinder vor allem standen voller Stolz vor der großen Bambi und streichelten mit ihren kleinen Händen den großen Bauch der großen Bambi.

In den letzten Monaten hatte Bambi leider vermehrt Probleme mit dem Aufstehen, mit ihren 18 Jahren plagte sie die Arthrose in einigen Gelenken. Durch Fehlstellung und Fehlbelastung wuchsen ihre Klauen schief, und so wurde Bambi regelmäßig dem Klauenpfleger vorgestellt. An der rechten hinteren Klaue wurde ein Defekt festgestellt und behandelt. Bambi ging es immer schlechter. Der Tierarzt versorgte sie mit den besten Medikamenten, doch Bambis Allgemeinzustand verschlechterte sich zusehends. Voller Sorge beobachteten wir unsere Bambi und spürten wohl, dass Bambis Kräfte ausgingen. Traurig und betroffen beschlossen der Tierarzt und die Tierpflegerinnen, Bambi von ihren Schmerzen zu erlösen.  

Ruhig, besonnen und auch kraftlos legte sich Bambi ins Stroh. Viele Hände streichelten Bambis Fell, bis sie eingeschlafen war. Bambis Lebenskerze hätte noch ein wenig leuchten können, aber die Bambis Lebenskraft war erschöpft.

(…) „Liebe ist das Empfindlichste und gleichzeitig das Stärkste, dass es im Leben gibt. Lebendige Liebe bleibt über das Leben hinaus; sie ist das einzig Lebendige, dass ewig bestehen kann", murmelte der junge Fuchs, während er dem ewig kleinen Prinzen nachwinkte, "und Abschied gehört zum Leben." (...)

~ Antoine de Saint-Exupéry

Liebe Bambi, 

manchmal fehlen die richtigen Worte, um besondere Mitgeschöpfe besonders zu beschreiben und darzustellen. Wir erlebten dich viele Jahre als wunderbare, ruhige, liebevolle und zufriedene Kuh. Du warst zu sehr „Dame“, als deine Probleme zu zeigen, als deine Trauer um Susi auch noch nach Jahren zu zeigen. Von dir konnte jeder Mensch nur lernen.
Sammy hat dich nun tagelang gesucht. Seine Augen, die er sonst immer unter den langen schwarzen Haaren versteckt, hielten Ausschau nach dir. Wir erzählen ihm, dass du nun bei deiner Susi bist – auf der großen Weide am andern Ufer.

Mach’s gut, liebe Bambi. Du hast eine tiefe Spur in den Herzen deiner Menschen hinterlassen und bleibst unvergessen unsere große Bambi mit dem seidigen braunen Fell.

Gut Aiderbichl
Standorte

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Henndorf
bei Salzburg
Iffeldorf
bei München
Deggendorf
bei Passau

Werden Sie jetzt
Aiderbichler!

Wir freuen uns auf Sie!

Jetzt Pate werden