Nachruf Boomer
Einen kleinen, großen Freund verließ die Kraft …
… und so half ihm eine weiche Wolke über die Regenbogenbrücke in ein Land, wo es keine Schmerzen mehr gibt. Hier ist nur Sonne, und all die Freunde, die Boomer voraus gegangen sind …
Vor fast 12 Jahren kam der hellbraune Mischling Boomer nach Gut Aiderbichl. Sein Frauchen hatte zu Lebzeiten eine Tierabsicherung abgeschlossen, und so kamen Boomer und fünf Katzen erst einmal nach Maria Schmolln.
Boomer liebte die Menschen über alles. Er war freundlich, verschmust und sehr anhänglich. Er verlangte viel Aufmerksamkeit und Zeit von den Tierpflegerinnen. Niemandem fiel es schwer, den Charmeur Boomer lieb zu haben. Eines seiner leidenschaftlichen Hobbys war es, im Auto mitfahren zu können.
Boomer wurde älter und ruhiger. So trat er dann auch die Reise nach Henndorf an, und lebte fortan in der Seniorengruppe mit den Hunden Cookie, Manchita, Hugo, Mira, Djudjo und Anja.
Zu Anja fühlte sich Boomer vom ersten Tag an besonders hingezogen. Anja kam aus einer Riesengruppe von Animal Hoarding Hunden. Es war, als würde er seine kleine Freundin den ganzen Tag lang beschützen wollen.
Die volle Aufmerksamkeit hatte also Anja, jedoch suchte sich Boomer auch seine Menschenfreunde ganz besonders aus. Es gab Tierpflegerinnen, bei denen der auch schon ältere Boomer Freudentänze aufführte, wenn sie ins Hundezimmer kamen. Er lief auf sie zu, sprang hoch und freute sich wie ein Junger.
Langsam kamen immer mehr Wehwehchen, doch Boomer war ein Kämpfer und strotzte vor Lebensfreude. Eine Augenoperation steckte er gut weg, und auch alle anderen Alterserscheinungen nahm er selbst nicht so wichtig.
Seine Tierpflegerinnen beobachteten ihren Freund in den letzten Monaten sehr genau, und streichelten ihn noch mehr als je zuvor. Alles wurde ein wenig beschwerlicher, denn Boomer war beinahe 18 Jahre alt. Er gab langsam Signale, die zeigten, dass es an der Zeit war, ans Abschiednehmen zu denken. Seine Beine wurden immer wackeliger und schwächer, und Boomer brauchte auch Medikamente gegen Schmerzen in seinem Körper.
In den letzten Wochen wurde Boomer liebevoll gefüttert, und er ließ dies alles sehr geduldig und dankbar geschehen. Die Spaziergänge wurden zu Spazierfahrten in einem Wägelchen, in dem Boomer saß und seine Beine sich ausruhen konnten. So musste er auch nicht auf seine geliebte Hundespielwiese verzichten, und konnte seinen Freunden zusehen. Anja wich nicht mehr von seiner Seite. Boomers Kräfte ließen immer mehr nach. Jeder wusste, dass Boomers Tage gezählt sind.
Ganz leise und friedlich ging Boomer vor einigen Tagen in den Hundehimmel. All seine Freunde begleiteten ihren Freund ein Stück, bis Boomers Seele in einem anderen Land angekommen war.
Lieber Boomer,
Die Zeit läuft wie im Film ab: der Tag deiner Ankunft bis zum Moment, wo du dankbar und friedlich und ganz leise für immer in den Armen deiner Tierpflegerinnen eingeschlafen bist.
Danke, dass du uns als deine Freunde betrachtet und geliebt hast.
Mach’s gut da oben, und schau manchmal runter auf die Hundespielwiese in Henndorf. Wir werden unseren Boomer niemals vergessen.
