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Nachruf Schimpanse Fifi

Abschied von einem besonderen Freund

Über dem Affenrefugium von Gut Aiderbichl in Gänserndorf schwebt eine Wolke der Trauer. Fifi hat sich auf seinem Schlafplatz für immer schlafen gelegt. Im Dschungel-Himmel bei gibt es nun keine Angstzustände mehr, und die Folgen der Forschung berühren sein sensibles Wesen auch nicht mehr.

1985 war Fifi ein einjähriges Affenbaby, als er ins Forschungslabor der Immuno in Österreich gebracht wurde, und dort 11 Jahre als Versuchstier im Einsatz war.
Fifi war ein Wildfang aus Sierra Leone. Lange Jahre seines jungen Lebens verbrachte Fifi nicht im Dschungel bei seiner Familie und seinen Artgenossen, sondern eingesperrt in einem viel zu kleinen, engen Käfig. Da waren zwar Artgenossen, doch gab es absolut keine Sozialisierung, kein miteinander Spielen oder gemeinsames Klettern auf Bäumen. Im Raum war es dunkel, es stank. Die Schimpansen wussten, wen sie nicht mochten – den Menschen.

Die jahrelange Isolation in einem dunklen Raum mit nackten Mauern und ewig das gleiche Geräusch – Gittertüren, an denen die Schimpansen rüttelten und signalisierten, dass sie hier raus wollten, hatten Fifi geprägt. Er litt unter Angstzuständen und einem stark ausgeprägten Stereotypieverhalten.
Die Jahre im Dienste der Menschheit als Laborversuchsaffe waren für Fifi ein Gräuel. Er wurde für die Versuche mit Hepatitis C infiziert.

Fifis „Anderssein“ machte es so schwierig, ihn in eine Gruppe der Schimpansen in Gänserndorf einzureihen. Die Tierpflegerinnen, im Speziellen Renate Foidl, lernten durch langes Beobachten, was Fifi brauchte: einen Routinealltag. Die Routine erlaubte es, zwischen Fifi und seinen Menschen Vertrauen entstehen zu lassen und irgendwann hatten die Pflegerinnen sogar den Eindruck und die Gewissheit, dass Fifi ein fröhlicher Schimpanse wurde.

Als 2011 die großen Schubertüren zur kleinen, durch Gut Aiderbichl geschaffenen Freiheit in die Außengehege geöffnet wurden, ging der Schuber zur Außenanlage für Fifi und seinen Freund Thomas gleichzeitig auf.

Ganz langsam und vorsichtig, als wollte er die Affen nicht erschrecken, kroch damals der Sonnenschein in die Affenhäuser. Fifi und Thomas begrüßten die “neue Welt” freudig und tanzten ausgelassen in ihrem jeweiligen Außengehege. Fifis neuer Lieblingsplatz war bald jener hoch oben auf seinem Baum. Hier hatte Fifi das gesamte Gelände im Überblick. Kein übelriechender Lagerraum im Käfig, keine Menschen in grauen Anzügen und kein Abholen für die Versuche im Labor. All das schien nun endgültig Geschichte zu sein. Vielmehr gibt es hier nun Menschen in roter Kleidung, ohne Masken und ohne Handschuhe. Es sollten seine “guten” Menschen werden.

 

Fifi war ein sehr kluger Affe. Er lernte mit Geduld und viel Fingerspitzengefühl, wie er die von den Pflegern versteckten Weintrauben aus den Baumlöchern herausholen konnte. Er machte das mit einem Stöckchen und ganz zärtlich, damit die Trauben nicht kaputt wurden. Sein Lieblingsspielzeug wurde ein Ball. Mit seinem Ball wurde Fifi zum echten Fußballprofi und schoss das runde Ding gekonnt in seinem Wohnraum herum. Fifi war glücklich in seiner Welt.

Vor ein paar Wochen fanden die Pfleger Fifi friedlich schlafend in seinem Schlafnest. Er war friedlich und ohne Schmerzen für immer eingeschlafen. Ganz ruhig, mit geschlossenen Augen und einem leisen „Adieu“ auf den Lippen ist Fifi gegangen. Es war, als wollte er all seinen Pflegerinnen sagen:

Wenn ihr mich sucht, so sucht mich in euren Herzen. Habe ich dort eine Bleibe gefunden, bin ich für immer bei euch.

~Dakota

Lieber Fifi,
Berührt und traurig bleiben deine Menschen und Thomas und all die anderen Ex-Laboraffen zurück und suchen jeden Abend deinen Stern am Himmel. Du hast deinen Platz in unseren Herzen. Hab’ es gut da oben.

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