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Nachruf

Das besondere Kalb Rosemarie

Ist jemand da, wenn dein Flügel bricht?
Der ihn für dich schient, der dich beschützt
Der für dich wacht, dich auf Wolken trägt
Für dich die Sterne zählt, wenn du schläfst
Wenn du schläfst 

Herbert Grönemeyer – „Dort und Hier“ 

Rosemarie ist für immer eingeschlafen. Sie war ein besonderes Kälbchen, und wir durften einiges von ihr lernen – unter anderem: niemals aufzugeben. 

Mit vier Monaten kam Rosemarie nach Gut Aiderbichl Iffeldorf. Von den Besitzern hieß es, dass Rosemarie kleinwüchsig sei, dass sie aber trinkt und frißt und zum Töten „zu schade“ sei, und, dass ihre Haltung unwirtschaftlich gewesen wäre.
Dieter Ehrengruber und sein Team wollten der kleinen Rosemarie eine Chance geben.

Rosemarie war so groß wie ein Kalb im Alter von einem Monat. Kleinwüchsig war sie vermutlich deshalb, weil ihr Körper aufgrund einer Darmkrankheit einen Nährstoffmangel zeigte. Sie litt an Kokzidien, das sind Bakterien, die vorwiegend den  Magen-Darm-Trakt befallen, und je nach Befallsstärke Durchfall bewirken. Dieser Befall kann in der 3.-12. Lebenswoche passieren, und kann behandelt werden. Irgendetwas dürfte wohl schiefgelaufen sein. Wenn der Darm nicht gesund ist, können die aufgenommenen Nährstoffe den Organismus schwer erreichen und sozusagen unterernähren. Rosemarie war schwach, und hatte kaum Muskeln. Außerdem litt die Kleine an einer Lungenentzündung.

Das Kälbchen war „zu schade zum Töten“ – das zeigte Mitgefühl für das Lebewesen. Die Aiderbichler Tierpfleger sorgten für Rosemarie mit allem, was zur Verfügung stand, um ihren Gesundheitszustand zu verbessern.

Und da war noch etwas – die kleine, schwache Rosemarie hatte einen Lebenswillen, der unbeschreiblich ist. Es war dieser Lebenswille, der den Menschen zeigen sollte: „Ich mach mit, wenn ihr mir helft!“ Sie hatte guten Appetit und freute sich, wenn die Tierpfleger bei ihr waren, um sie zu füttern, sie zu streicheln und einfach nur da zu sein.

Es fiel leider immer mehr auf, dass das Kraftfutter und die beste Medizin für Rosemaries Genesung nicht zu reichen schienen. Die Kokzidien waren zu vorherrschend in ihrem Körper. Der Lebenswille war nach wie vor da, doch die Natur und ihre Gesetze begannen mehr und mehr zu greifen.
Erschöpft und schwach, im Beisein all ihrer Tierpfleger, begab sich dieses besondere Lebewesen Rosemarie in Richtung Regenbogenbrücke. Begleitet von Tränen und der tiefen Überzeugung, immer wieder und unendlich, für Tiere wie die kleine Rosemarie alles zu tun, um ihr Leben zu erleichtern und zu erhalten, nahmen die Menschen und die Tiere um Rosemarie Abschied.

Rosemaries Lebenskerze war so zart und vergänglich, wie sie selbst – ein Windhauch.

Hinschauen und helfen wird immer das Credo von Gut Aiderbichl sein. Trotz der besten Medizin und aller Mühen, müssen wir Menschen aber auch sehr oft feststellen, dass die Natur ihren Fuß in die Tür stellt und nach ihren Regeln arbeitet.

Der Mensch hat das Netz des Lebens nicht gewebt, er ist nur ein Faden darin.

~ Häuptling aus Seattle

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