Abschied von Raki
Wir vermissen dich
Immer wieder haben wir über unseren stillen Helden Raki berichtet, über sein Schicksal und über sein Leiden. Nun ist der sanftmütige Kangal-Rüde im Beisein seiner liebsten Menschen friedlich über die Regenbogenbrücke gegangen …
Als wir Raki kennen lernten, kam er aus der Türkei und sein unsicherer Blick verriet uns alles: In seiner Heimat hatte er nicht viel Liebe und Zuneigung erfahren. Und auch seine deformierten Beine trugen nicht gerade viel dazu bei, dass er Obdach fand. Aiderbichler hatten ihn und seine mittlerweile verstorbene Schwester Lara bei einem Urlaub entdeckt und alles darangesetzt, beiden ein Zuhause zu suchen.
Auf Gut Aiderbichl angekommen, taten wir alles, um Raki ein möglichst normales Leben zu ermöglichen und entschieden uns zu einer großen Operation. Schon damals wollte er immer gefallen, ertrug jede Behandlung, jede Kontrolle – und wir überhäuften ihn mit unglaublich viel Liebe und Zuneigung. Raki wurde uns allen ein Freund, jemand auf den man sich verlassen konnte und der jeden von uns bedingungslos liebte. Er war unser Seelentröster, unser Verbündeter gegen alle Widrigkeiten und unser Vertrauter. Wenn man in seine besonderen Augen blickte, hatte man das Gefühl, er blickt einem direkt in die Seele. Und wir sind uns sicher, er wusste immer ganz genau, was uns beschäftigte. Er hatte es sich zur Aufgabe gemacht, uns ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern, jeden einzelnen Tag.
Als nun ein bösartiger Tumor festgestellt wurde, wollten wir um ihn kämpfen. Doch die Ärzte gaben uns keine Hoffnung – es gab leider keine Heilungschance.
Uns war das Herz sehr schwer, wussten wir doch, dass wir nun das letzte Stück des Weges mit Raki vor uns hatten. Schon bald würde der Tag der Tage kommen. Doch dieses Stück wollten wir nochmal mit viel Liebe füllen, gespickt mit Aufmerksamkeit und wunderbaren Erinnerungen, gewürzt mit einer Prise Abenteuer.
Der Tag, an dem Raki von uns ging, begann mit warmen Sonnenstrahlen. Genau das Wetter, dass Raki so sehr liebte. Alle seine Lieblingsmenschen waren gekommen und er genoss die Aufmerksamkeit. Wir konnten in seinen Augen sehen, dass er nicht mehr konnte, dass es für in Ordnung war und dass er versuchte uns alle zu trösten.
Als Raki im Beisein seiner Pfleger, Freunde und auch den Rettern friedlich einschlief, schien der Himmel mit uns zu weinen und aus Sonne wurde Regen.
