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Nachruf Sarah

Die Sehnsucht nach Bambi wurde stärker als der Lebenswille

Gib denen, die Du liebst, Flügel, um wegzufliegen, Wurzeln, um zurückzukommen und Gründe, um zu bleiben.

~ Dalai Lama

Da war keine Kraft mehr, da waren Schmerzen und Müdigkeit, und sie schaute sehnsüchtig zur Regenbogenbrücke. Sarah hatte sich dazu entschieden, ihre Augen zu schließen.

Vor vielen Jahren kam Sarah von einem kleinen Bauernhof nach Gut Aiderbichl in Henndorf. Sie hatte die Sommer auf den Weiden und auf der Alm verbracht, und war nicht dazu verdammt gewesen, tagein und tagaus ausschließlich im Stall zu stehen.
Wie es Milchkühen in der Milchwirtschaft halt so geht, wurden auch Sarah die Kälbchen gleich nach der Geburt weggenommen.
Der Unterschied zu Turbo – Milchkühen war jedoch, dass Sarah trotz ihrer vielen Kälber, die sie geboren hatte, mit stolzen 16 Jahren nicht dem Schlachter verkauft wurde. Ihre Bäuerin hing zu sehr an ihrer guten, treuen Kuh. Zu viele Jahre war ihr Sarah eine gute Milchkuh gewesen, als dass sie sie nun im fortgeschrittenen Alter einfach dem Schlachter übergeben werden sollte.

So ging Sarah in Pension und staunte nicht schlecht, was sie auf Gut Aiderbichl alles erwartete: Pfaue spazierten an ihrem Stall vorbei, Esel, Ponys oder gar Lamas und auch Schweine. In Henndorf sollte die Sarah mit den schönen Hörnern Heike, ein Braunvieh, zur Freundin bekommen. Leider verstarb Heike, und zurück blieben ein tieftrauriger Sammy und Sarah. Nun hatte Sarah noch eine große, treue Freundin: Bambi, die vor Jahren mit ihrem blinden Kalb Susi aufgenommen worden war. Bambi hatte ein wunderbar weiches, braunes Fell und große, traurige Augen. Bambi war die, die den Anschein gab, Sarahs beste Freundin zu sein. Gemeinsam spazierten sie mit Sammy über den Hof, verbrachten einige herrliche Sommer auf der großen Weide. Sie hatten noch eine Gemeinsamkeit: beide verliebten sich in Sammy, das schwarze schottische Hochlandrind.

Alles schien gut. Sarah war nun mit 23 Jahren in die Jahre gekommen, und wurde in einen Außenhof in Henndorf gebracht. Hier sollte sie vor allem Ruhe haben, und fand Aufnahme in einer kleinen Rinderherde. Man hatte auch den Eindruck, dass sich Sarah gut eingewöhnte. Sie war halt nicht mehr die Jüngste, und mehr und mehr musste der Tierarzt hinzugezogen werden, um unserer Sarah zu helfen. Sie bekam die beste medizinische Versorgung, doch Sarahs Kraft ging aus, und ihre Augen wurden immer müder. Eines Morgens konnte Sarah nicht mehr aufstehen, es war, als wäre da kein Lebenswille mehr. Gemeinsam mit dem Tierarzt und den Tierpflegern wurde beschlossen, Sarah gehen zu lassen. In aller Ruhe und im Beisein der Tierpfleger glitt Sarah langsam ans andere Ufer.  

Ist Sarah ihrer Freundin Bambi nachgegangen? Am 1. August war Bambi mit 18 Jahren verstorben. 7 Tage später schloss Sarah für immer ihre Augen.
Immer wieder erleben wir dieses Phänomen der Trauer und des Nachgehens bei unseren Tieren. Sie können sich freuen und sie können trauern und vermissen.

Wenn du ein Tier streichels, dann nimmst seinen Geist auf und teilst ihm den deinen mit. Die Liebe erlaubt diesen geheimnisvollen Kontakt der Seelen.

~ Crazy Horse (Oglala-Indianer)

Liebe Sarah,
immer, wenn ich in deinen Stall kam, hast du genüsslich meine Hände abgeschleckt. Ich durfte deine Hörner berühren oder deinen Rücken streicheln. Wenn ich aufgeregt war, hat mir deine Ruhe gutgetan. Geduldig hast du mich gelehrt, den Menschen über das wundervolle Tier Kuh zu erzählen. Über alles, was ihr empfindet, über eure Klugheit, über eure Liebe zu den Kälbern. Aufmerksam hast du mir zugehört, wenn ich von deinen tierischen Kolleginnen erzählt habe, die nicht so ein tolles Leben wie du erleben durften.
All die Jahre hast du mir zu verstehen gegeben:  

„Hör niemals auf, über uns Rinder zu erzählen. Sei nicht zu hart mit den Menschen, aber hör niemals auf über unsere Traurigkeit zu erzählen, wenn wir das Kälbchen hergeben müssen. Manche Menschen werden das vielleicht nicht verstehen, aber hör niemals auf, über uns zu erzählen …“. 

Alle Tierpflegerinnen und Menschen, die dich kennenlernen durften, werden dich vermissen. Du bleibst in unseren Herzen. Nun bist du bei Bambi auf der großen Weide, wo es keine Schmerzen und Traurigkeit mehr gibt. Mach’s gut, Sarah  

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