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Nachruf

Svens Beinchen konnten ihn nicht mehr tragen

Ein kleines schwarzes Schaf lag am Wegesrand und blökte um Hilfe und rief offensichtlich nach seiner Mama. Vier Wanderer, die gerade des Weges waren, fanden das kleine Schafbaby und waren momentan ratlos. Sie hoben das kleine Wollknäuel auf und fanden den Schäfer. Man machte sich auf die Suche nach der Mutter.  
Die Mutter musste ihr Junges wohl verstoßen haben, was sie nur macht, wenn sie zu wenig Milch hat oder beispielsweise ihr Junges nicht gesund ist. Den kleinen Sven in der Wiese zurückzulassen, hätte seinen Tod bedeutet. Die Leute beschlossen, Gut Aiderbichl zu kontaktieren. Es war sofort klar, Sven konnte Aiderbichler werden.   
Die Nacht durfte das kleine Schafbaby im Hotel verbringen und am nächsten Tag bekamen wir Nachwuchs: es war ein kleines schwarzes Schaf und sollte Sven heißen. Das war nun vor knapp zwei Jahren.

Der kleine Sven beschäftigte mehr oder weniger alle Tierpflegerinnen. Stündlich musste er seine Milchflasche bekommen, das Bäuchlein musste massiert werden und natürlich verlangte Sven ganz viele Streichel- und Kuscheleinheiten.  
Die 24-Stunden-Betreuung war keine Anstrengung, denn Aiderbichler Tierpfleger sind es gewohnt, dass immer wieder Tiere ankommen, die ohne Mutter leben müssen, und Menschen für sie die Ersatzmutter sein sollen.  
Gierig und immer hungrig zog Sven an seiner Milchflasche und wuchs gut heran.  
Aus dem zurückgelassenen Sven war ein lebenslustiges, fröhlich blökendes Schäfchen im Glück geworden. Manchmal vergrub er sich im Stroh und war kaum wiederzuerkennen. Am Klang des Blökens wusste man aber sofort, wer unter der „Strohhaube“ versteckt war.

Bald lief er mit der großen Schafherde durch den Innenhof in die Tierkrippe und verbrachte den Tag mit seinen Schaf-Freunden. Manchmal kraxelte er aus dem Stall und lief dann verloren am Hof herum, rief das lauteste „Määäääh“ das es gibt, und gleich war jemand da, der Sven zurück zu seiner Herde brachte. Dann war wieder alles gut.  

Von Anfang an wussten wir, dass Sven eine Beinfehlstellung hat. Mit fortschreitendem Alter wurde es so, dass er an Gewicht zunahm, und seinen Beinchen das Tragen des schwerer werdenden Körpers Probleme bereitete. Immer öfter beobachteten wir, dass Sven keine gerade Linie mehr laufen konnte und manchmal sogar umfiel. Die Röntgenbilder zeigten keine gute Diagnose für Svens Zukunft.

Schweren Herzens beschloss das Tierpflegerteam, die Tierklinik und Dieter Ehrengruber, den kleinen Sven zu erlösen. Svens Behinderung war vollkommen irreparabel und keine Behandlung konnte die Fehlstellung seiner Beine korrigieren.   

Unser Sven hatte ein liebevolles, erfülltes Leben in der großen Schafherde von Gut Aiderbichl, aber leider hat ihm die Natur eine kleine Lebenskerze mitgegeben. Ganz ruhig schlief er am Schoß seiner Tierpflegerin ein. Viele Tränen kullerten in sein dichtes, schwarzes Schaffell.

Lieber Sven, 
etwas holprig bis du vor knapp zwei Jahren in dein Leben gekommen. Alles war für dich anders, als für andere Schafe. Menschen haben sich deiner angenommen und dein Dank warst du selbst – ein fröhliches, liebenswertes und sanftes schwarzes Schaf. Unser Sven. Wir durften etwas Wichtiges von dir lernen: fröhlich sein, auch wenn es einem nicht mehr danach zumute ist. Mach’s gut, lieber kleiner Sven. Du fehlst uns, bleibst unvergessen in den Herzen deiner Menschen.

Es gibt viel Trauriges in der Welt und viel Schönes. Manchmal scheint das Traurige mehr Gewalt über uns zu haben, als man ertragen kann, dann stärkt sich indessen leise das Schöne und berührt wieder unsere Seele.

~ Antoine de Saint-Exupéry

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