Ruby und ihre kleinen Vierlingskälber
Eine Sensationsgeburt mit Happy End
Die Geschichte von Milchkuh Ruby und ihren vier kleinen Sprösslingen ist etwas ganz Besonderes.
Die Chance, dass eine Kuh gesunde Vierlinge zur Welt bringt liegt bei 1 zu 11 Millionen. Als Ruby, eine Milchkuh aus der Steiermark, vier wunderschöne Kuh-Kälbchen gebar, war das also eine Sensation! Von der überraschten Landwirtsfamilie bekamen die Kälber hübsche Namen: Reserl, Roserl, Renaterl und Roswitherl. Leider sind die vier etwas kleinwüchsig und taugten so nicht zur Zucht. Die Familie setzte somit alle Hebel in Bewegung, um einen guten Platz für ihre Schützlinge zu finden. Wir wurden um Aufnahme der Kuhfamilie gebeten und so fuhren die Aiderbichler Tierretter in die Steiermark.
Die Reise ging nach Gut Aiderbichl Henndorf
Dieter Ehrengruber war es wichtig, auch Mutterkuh Ruby aufnehmen zu können, um die Tierfamilie zusammenzuhalten. Die Natur würde Muttertiere niemals von ihren Jungen trennen. Egal welche Tierart – ob Fohlen, Welpen oder Kälber – Gut Aiderbichl versucht immer, auch die Muttertiere zu bekommen. Es war eine schöne Geste des Landwirtes, Ruby gemeinsam mit ihren Kälbern zu übergeben.
Die Tierpflegerinnen haben alle Hände voll zu tun
Anfangs fiel uns auf, dass Ruby etwas zu streng im Umgang mit ihren Kälbern war, denn sie hatte den fürsorglichen Umgang mit ihren Kindern im heimischen Milchbetrieb noch nicht so kennen gelernt. Wir gewöhnten die Familie langsam aneinander und es funktionierte bald sehr gut. Renaterl und Roswitherl, die beiden kleineren Kälber, haben dank der Hilfe unserer Tierpflegerinnen gelernt, wie sie am Euter von Mama Ruby Milch trinken können. Auch Ruby fühlt sich inzwischen wohl mit diesem täglichen Ablauf. Die beiden größeren Kälber Reserl und Roserl wollten von Anfang an lieber bereits abgemolkene Milch trinken. Die bekommen sie in „ihrem“ grünen Eimer, an dem sie gierig an einer angebrachten Zitze saugen. Das Füttern funktioniert also schon sehr gut und so ist auch Ruhe und Harmonie in diese besondere Kuhfamilie eingekehrt.
Die Aiderbichler Weiden sind die neue Spielwiese für Ruby und ihre Mädels
Was gibt es Friedlicheres, als eine Kuhherde beim Grasen zu beobachten? Die Kühe haben keinen Stress, viel Auslauf und genügend frisches Gras und Heu zum Fressen. Zwischendurch geht’s dann auf zum Euter der Mama oder zum grünen Eimer. Sie lieben sowohl die Sonne als auch den Schatten – beides gibt es hier zur Genüge. Das schönste Bild ist es, wenn Ruby und ihre vier Mädels eng aneinander gekuschelt im Stroh liegen und entspannen oder schlafen. Manchmal streckt ein Kälbchen den Kopf durch den Zaun und möchte die Hände von Besuchern streicheln: Weich und warm ist die Zunge und genüsslich schlecken die Kleinen dann die Menschenhände, die sich ihnen vorsichtig entgegenstrecken.
Die Hörner dürfen wachsen
Ruby selbst hat keine Hörner. Bei Roserl, Reserl, Roswitherl und Renaterl sind die Hörner bereits unter dem flauschigen Fell zu spüren. Viele Menschen haben vor den Hörnern der Rinder Angst. Diese werden üblicherweise bei Tieren in Stallungen entfernt, um die eng aneinander stehenden Tiere nicht zu verletzen, und auch um jegliche Gefährdung für den Mensch auszuschließen. Rinder kommunizieren über die Hörner, sie orientieren sich mit ihnen. Die Hörner sind bis zur Mitte stark durchblutet und dies wiederum ist wichtig für die Wärmeregulierung im Körper des Rindes. In den Hörnern werden wichtige Hormone produziert und selbst für die Gasbildung während des Verdauens sind die Hörner von großer Wichtigkeit.
Also wünschen wir Ruby und ihren Vierlingen ein glückliches, zufriedenes und langes Leben auf Gut Aiderbichl. Alle Fünf freuen sich auf Ihren Besuch.