Durch den Tod des Besitzers
wurde das Leben für 10 Katzen zu einem Tohuwabohu
Eines der Ziele von Gut Aiderbichl ist es unter anderem, Tieren, die ihren Besitzer durch dessen Ableben, wegen Krankheit, finanzieller Not oder anderen leidbringenden Ereignissen, verlieren, zu helfen.
Es gilt auch Tieren zu helfen, die unter Umständen mit Menschen leben, die ihnen keine artgerechte Haltung bieten können, und somit die Tiere in einem vernachlässigten Umfeld leben müssen.
Der Besitzer war verstorben, die Mitbewohner sind psychisch und physisch nicht in der Lage, die große Katzenfamilie zu versorgen
Gut Aiderbichl Osnabrück wurde über das Veterinäramt kontaktiert. Die Katzen seien verwahrlost und schlecht betreut, wurde vom Amt berichtet. Die Mitbewohner sind nun in einem Haus für betreutes Wohnen untergebracht. Zum Wohle der Tiere wurde von Amts wegen beschlossen, für die Katzen eine artgerechte Bleibe zu finden. Man befürchtete, dass es den Katzen in der neuen Umgebung, im Umfeld des betreuten Wohnens noch schlechter gegangen wäre, oder, dass sie gar ausgesetzt würden.
Alles war für Mensch und Tier aus der Bahn geworfen – ein Leben unter derartigen schlimmen Umständen ist weder Mensch, noch Tier zuzumuten. Das Schlimme ist, dass die Katzen maßlos litten, sich aber offensichtlich schon längere Zeit in der Situation – dem Tohuwabhohu – lebten.
Haustiere halten – was ist Vernachlässigung? – was ist strafbar?
Menschliche Tragödien sind niemals auszuschließen. Hier gilt es auch wieder, hinzusehen, und nicht wegzusehen. In diesem Fall wurde den Menschen und auch den Tieren geholfen – aus dem Leid wird auch sicher wieder eine gute Lebenssituation für Mensch und Tier werden.
Wenn Haustiere vernachlässigt werden, hat das nicht nur katastrophale Folgen für das Tier, sondern kann auch für den Menschen gefährlich werden. Was unternehmen Behörden, um Tieren aus ihrer Not zu helfen? Meldungen über Missstände hinsichtlich privater Tierhaltung kommen aus der Bevölkerung, von der Polizei usw. Wird ein Fall gemeldet, ist das Amt verpflichtet, dem Fall nachzugehen. Das Veterinäramt beginnt mit einer Kontrolle. Je nach Schwere der Vernachlässig-ung werden anschließend notwendige Maßnahmen eingeleitet. Es geht vielleicht nicht um die Bestrafung, sondern ums Wohl des Tieres. Im vorliegenden Fall der 10 Katzen, gab es keine andere Lösung, als für die Tiere ein neues Für-Immer-Zuhause zu finden.
Wie geht es Emma, Felix, Hugo, Kira, Lexia, Marie, Moritz, Nora, Susi und Tobi?
In Osnabrück haben Anita und Klaus den 10 Kätzchen wunderbare Zimmer eingerichtet: da sind kleine Teppiche, Sesselchen, ein riesengroßer Kratzbaum, viele gemütliche Polster zum Liegen und Schlafen, saubere, mit gesundem Futter gefüllte Futterschüsseln, etc.
Nach der Ankunft wurden Emma, Felix, Hugo, Kira, Lexia, Marie, Moritz, Nora, Susi und Tobi einem tierärztlichen Gesundheitscheck unterzogen. Sehr geduldig und liebevoll ging alles über die Bühne.
Die Kater waren wohl kastriert und teilweise gechipt. Alle 10 Katzen zeigten extrem scheues Verhalten dem Menschen gegenüber.
Langsam scheinen nun Emma, Felix, Hugo, Kira, Lexia, Marie, Moritz, Nora, Susi und Tobi zu fühlen, dass sich in ihrem Leben etwas verändert: da ist Ruhe, Sauberkeit, Gemütlichkeit, genügend gutes Futter und liebe Menschen, die geduldig versuchen, die Katzenherzen zu erobern.
Wenn das Vertrauen dem Menschen gegenüber wieder gegeben ist, werden wir versuchen, die schönen Samtpfötchen an tierliebe Menschen zu vermitteln.
Tiere sind freie Wesen. Sie stellen uns ihre Liebe freiwillig zur Verfügung … ihre Freundschaft …iIhre Hilfe … ihr Vertrauen. Wir können viel von ihnen lernen, wenn wir anfangen, all das zu sehen, was sie uns voraus haben.
~ Sylvia Raßloff