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Das Leid der Tiere, wenn menschliche Probleme und Stress Überhand nehmen

Aus der Sicht einer Aiderbichlerin

(geschrieben von Gisela Pschenitschnig) 

Eine Pferdebesitzerin bat Gut Aiderbichl um die Aufnahme ihrer 8 Pferde. Sie selbst hat aufgrund eines Zeckenbisses am rechten Bein gesundheitliche Probleme und sieht sich außerstande, sich in Zukunft um die Pferde zu kümmern. Der Unterschenkel ist stark entzündet und teilweise offen und misst 84 cm. Die Pferde seien „ihre Kinder“ und dürfen zu keinem Wanderpokal werden. Im Klartext: private Vermittlung kommt nicht in Frage. Es gibt nur zwei Optionen: Aufnahme auf einem Gnadenhof oder Endstation Schlachthof.  

Bei den Pferden handelt es sich um zwei Shetland-Ponys Max und Ivan, um die Haflinger Nora und Step, sowie um Stormy, Stan und Amely und die Quarter Horse Stute Amy.  

Ein Rennen mit der Zeit

Aus Platzgründen war es Gut Aiderbichl nicht möglich, auf der Stelle acht Pferde aufzunehmen. Wir nahmen Kontakt mit den Familienmitgliedern der Pferdebesitzerin auf und versuchten eine positive Lösung für die Pferde gemeinsam zu finden.  
Die Zeit drängte, denn zu allem Überfluss beauftragte das Bauamt die nicht genehmigten Stallungen zu entfernen, und somit mussten auch die Pferde nicht nur aus gesundheitlichen Gründen der Besitzerin, sondern ebenfalls wegen behördlicher Gründe ein neues Zuhause bekommen. Die Besitzer betonten immer wieder, das dass Leben ihrer acht „Kinder“ nur auf einem Gnadenhof Zukunft haben kann. Sollte dieses Vorhaben nicht gelingen, würden die Pferde zum Schlachter gefahren werden.   
Die Pferdebesitzerin hatte sich mittlerweile auch an Annette und Andrè Engelhardt von der Ballermann-Ranch gewandt. Dort konnte die Aufnahme für zwei Pferde, Nora und Step, zugesagt werden, weil aufgrund des Ablebens eines Pferdes eine Doppelbox frei geworden war. Das Schicksal der Familie ging Annette und Andrè sehr nahe, und sie wollten helfen. Die Verhandlungen gingen weiter und der zeitliche Druck wurde größer.  
Dieter Ehrengruber stimmte der Aufnahme von 3 weiteren Pferden aus der Gruppe zu. „Wenn wir die Haflinger Nora und Step aufnehmen, dann können wir die anderen Pferde doch nicht zurücklassen“. Es wurde eine 3er Außenbox gebaut, um die weiteren 3 Pferde aufnehmen zu können. 

Was immer du mit deinen Sinnen glaubst, wird zu deiner Wirklichkeit (Brian Tracy) 

Zur Philosophie von Gut Aiderbichl gehört, dass wir den Tieren, unseren Mitgeschöpfen helfen, und ihnen auf unseren Begegnungsstätten ein Für-Immer-Zuhause ohne Sorgen und Ängste zur Verfügung stellen.  
Dieter Ehrengruber und das gesamte Team von Gut Aiderbichl hatten einen großartigen Lehrer: Michael Aufhauser. „Es gibt für alles eine Lösung, auch, wenn es manchmal nicht so aussieht“. 
Alle möglichen Hebel wurden in Bewegung gesetzt, um auch die Shetland-Ponys Max und Ivan und die Haflingerstute Amelie aus ihrem katastrophalen Leben zu retten. Seit Ende Juli leben die zwei Ponys und die Haflingerstute bei Michael Meckl auf Gut Aiderbichl in Eslarn: „Wie die Dinge oft entgleiten. Körperlich und psychisch sind die Pferde angeschlagen. Da wird es wohl viel zu tun geben. Wir bekommen das hin …“. Aus dem sonst fröhlichen Gesicht Michaels, wird ein sehr nachdenkliches, trauriges Gesicht. „Wir schaffen das – Ivan, Max und Amelie. Ganz bestimmt!“.  
Die acht Pferde führen zwar kein gemeinsames Leben auf einem Begegnungshof von Gut Aiderbichl, doch immerhin bekamen sie ein gemeinsames Geschenk: das Recht zu leben. 

Die Pferde müssen wieder lernen was es heißt, Pferd zu sein (Zitat Andrè Engelhardt) 

Die Pferde waren keinesfalls in dem Zustand, wie er geschildert worden war. Sie waren ungepflegt, ungeimpft, der Lebensraum war beengt und unhygienisch gewesen. Mit viel Liebe werden die Pferde nun von Annette und Andrè betreut. Soziales Verhalten muss wieder gelernt werden, sowie Vertrauen zu anderen Pferden in der Herde aufgebaut werden. Es wird versucht, die gesundheitlichen Probleme, vor allem die schlechte Versorgung der Hufe und der daraus resultierenden Fehlstellungen, der neuen Schützlinge mit enormem Aufwand in den Griff zu bekommen. 

Wenn du ein Tier streichelst, dann nimmst du seinen Geist auf und teilst ihm den deinen mit. Die Liebe erlaubt den geheimnisvollen Kontakt der Seelen. – Crazy Horse (Oglala - Indianer) 

Annette, Andre und Michael werden es mit ihrem Wissen und Können schaffen, eine gute Seelenverbindung zu den Pferden aufzubauen. Wünschen wir Nora, Step, Stormy, Stan, Amy, Ivan, Max und Amelie ein entspanntes, glückliches Leben in ihrer neuen Heimat und den vielen neuen Freunden. 

Wieder einmal gilt: ob Tierbesitzer oder Tierretter – nicht wegschauen, hinschauen und eine Lösung finden. Schlachten ist keine gute Lösung, schlachten ist zu „einfach“. Ein herzliches Danke an alle, die die Rettungsaktion der acht Pferde finanziell möglich gemacht haben. – Danke für Ihr Mitgefühl, herzlichst, Ihre Gisela 

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