
Der düstere Weg der Hündin Sissi
Happy-End auf einem Sonderpflegeplatz in Kärnten
Ende Oktober letzten Jahres bekam Markus Leitner, Verwalter vom Gut Aiderbichl Köglerhof in Kärnten, einen aufgeregten Anruf seines Schafscherers. Der erzählte sehr aufgelöst, dass seine Hündin die kleine Tochter verletzt hatte, weil sie beim Hund vorbeiging, als der gerade fraß. Die Tragödie ging so aus, dass das kleine Mädchen ins Krankenhaus musste. Eines war dem Vater klar: der Hund musste weg.
Die schwarz-weiß-braune Spitzmischlingshündin, Sissi, brauchte sofort ein neues zu Hause. Der Schafscherer war verzweifelt und Markus beriet sich mit Dieter Ehrengruber, wie man dem Mann und auch dem Hund am besten helfen könnte.
Die Fahrt ging nach Gut Aiderbichl Kärnten
Sissi hatte kein ausgeglichenes Verhalten. Sie war wohl öfter sich alleine überlassen gewesen, war im Dorf herumgestreunt und hatte nicht wirklich eine Bezugsperson. Auf sich alleine gestellt zu sein, war für Sissi eigentlich normal. So kam sie in die Kärntner Hundegruppe, was leider eine sehr schwierige und nicht zufriedenstellende Situation für die Hunde und auch die Hundepfleger mit sich brachte.
Ein Sonderpflegeplatz für Sissi sollte gefunden werden
Sissi war gute neun Jahre alt, als wir sie übernahmen. Sie war nicht sozialisiert, was die Sache schwierig machte. Wie sollte sie zum Menschen Vertrauen aufbauen? Sie hatte nicht wirklich viel Kontakt zu Menschen gehabt.
„Man kann in die Tiere nichts hinein prügeln, aber man kann manches aus ihnen heraus streicheln“ (Astrid Lindgren)
Würde es funktionieren?
Sissi wurde bei jedem Besuch ruhiger und hatte sichtlich Spaß an den Besuchen der Dame. Irgendwann trafen wir dann den Entschluss, dass Sissi bereit für ihr neues Zuhause ist. Ein Sonderpflegeplatzvertrag wurde unterschrieben und die Dame, deren Tochter und der Hund freuten sich sehr, dass Sissi bei ihnen einziehen durfte. Für Sissi begann von da an ein neues, ausgeglichenes Leben mit viel Liebe und Streicheleinheiten und sie fühlt sich jeden Tag wohler.
Bei dem kleinen Mädchen, nach dem Sissi geschnappt hat, wird die Zeit hoffentlich die Wunden heilen. Wünschen wir ihr die Kraft und das Vertrauen, eines Tages wieder einen Hund streicheln zu wollen. Wünschen wir auch dem Vater, seine Angst und Sorgen um seine kleine Tochter zu verkraften. Vielleicht kann er der Hündin irgendwann verzeihen…