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Rehnate, Rehbekka und Rehne

Opfer der Mähmaschine

Aus der Sicht einer Aiderbichlerin

(geschrieben von Gisela Pschenitschnig)

Der jüngste Tiernotfall erreichte uns aus Kärnten. Eine tierliebe Dame rettete drei Rehkitze, von denen zwei von der Mähmaschine an den Beinen erfasst worden waren. Sie nahm die Rehkitze in ihre Obhut, ging regelmäßig mit ihnen zum Tierarzt um bei der Wundversorgung keinen Fehler zu machen. Sie zog die Drei mit der Flasche groß und nun ging es um ein Für-Immer-Zuhause, das für die jungen Rehe die Sicherheit gibt, die sie aufgrund ihrer abgetrennten Beinchen brauchen.  

Rehkitze mit Menschenhand aufziehen

Im Fall von Rehnate, Rehbekka und Rehne war die Ricke (Muttertier) nicht zu finden. Die Ersatzmutter wurde die Menschenmama, die sie erst stündlich, dann zweistündlich usw. mit der Milchflasche fütterte.  
Im Umgang mit Wildtieren gilt die prinzipielle Regel, Jungtiere niemals mit der bloßen Hand aufzuheben und wegzutragen, umzulegen usw. Ist erst einmal der Menschengeruch am Tier, wendet sich die Mutter ab. Die Ricke hat vielleicht das Malheur mit den Jungtieren aus der Ferne beobachten können? Man wird es wohl nie erfahren. Die Ricke lässt ihr Kitz im Gras liegen und beschützt es aus der Ferne vor eventuellen Feinden mittels eines lauten Fieplautes. So kommunizieren das Kitz und seine Mutter miteinander.  
Kitze, die im hohen Gras gefunden werden, und vor der Mähmaschine in Sicherheit gebracht werden sollen, kann man wie folgt retten: Handschuhe anziehen, Gras abreißen und das Rehkitz „verpacken“ und an eine sichere Stelle tragen.  
Im Fall von Rehnate, Rehbekka und Rehne war die Katastrophe schon geschehen. Ohne Menschenmama hätten die verletzten Rehe nicht überlebt.  

Rehnate, Rehbekka und Rehne brauchen keine Milchflasche mehr, jedoch ein neues Für-Immer-Zuhause

Der Einsatz von Gut Aiderbichl gilt auch dem Schutz der heimischen Wildtiere. Seit einigen Jahren gibt es beispielsweise eine Kooperation mit der Salzburger Eichhörnchenhilfe und unserer Begegnungsstätte Henndorf. Ziel ist es, gesundete Eichhörnchen wieder auszuwildern.
Unsere Füchse, die in Henndorf leben, waren Findlinge. Sie verbringen hier nun ein Leben in Sicherheit und mit aller nötigen Versorgung, die einem Fuchs gerecht wird. Rehnate, Rehbekka und Rehne werden in Zukunft einen Teil des Hirschgeheges bewohnen können.  

Speiseplan für Rehnate, Rehbekka und Rehne 

Unsere Tierpflegerinnen haben mit Wildtieren jahrelange Erfahrung, und wissen, wie der Speiseplan aussehen muss. Keinesfalls dürfen Äpfel gefüttert werden. Der Verdauungstrakt der Rehe hat einen hochspezialisierten Magen, und würde derlei Nahrung nicht vertragen. Rehe und auch Rothirsche ernähren sich von Pflanzlichem. Brot und Essensreste hätten fatale Folgen für die Gesundheit der Wildtiere.  

Inspektion der Felder mittels Wärmebild-Drohne

Die Aiderbichler Wiesen werden vor dem Mähen mit einer Drohne mit Wärmebildkamera überflogen, um eventuell im hohen Gras liegende Rehkitze orten und retten zu können. Mit bloßem Auge wäre ein Kitz nicht zu sehen.  
Bei der Rettung keinesfalls auf die Handschuhe und das abgerissene Gras als Schutzpolster vergessen. Die Ricke wird alles beobachten, und sich nach der Rettung durch den Menschen wieder um ihr Kitz kümmern.  

Nun heißt es abwarten …

Rehnate, Rehbekka und Rehne werden im Gehege zwar ihre Mama nicht haben, jedoch werden die drei Rehe mit Sicherheit von zwei dunkelbraunen Augen bewacht werden: unser Hermes, ein weißes Damwild, wird aus der Ferne seine neuen Mitbewohnerinnen schützend im Auge haben.  
Aufmerksam beobachtete Hermes, wie das Gehegetor geöffnet wurde, und die Rehe gebracht wurden. Mit Freudensprüngen wurden die Drei begrüßt. Nach einer Beobachtungszeit wird wohl der Zaun, der Hermes von den Rehen trennt entfernt werden können.  

Die Rehe haben einen fürchterlichen Unfall überlebt, doch ich denke, sie werden es wie alle Tiere machen: dankbar sein, dass sie leben, und dass sie in einem sicheren Gehege leben können. Der Mensch soll aus dem Leid, das den Tieren durch die Mähmaschine zugefügt worden ist, folgendes lernen: einmal mehr hinsehen ist besser, als wegzusehen.

Herzlichst, Ihre Gisela 

Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird.

~ Oliver Goldsmith 

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