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Zirkuspferd Toni

nimmt einem kleinen Buben die Angst vor Tieren

Auf seine alten Tage nimmt Toni einem kleinen Buben die Angst vor Tieren

Aus der Sicht einer Aiderbichlerin

(geschrieben von Gisela Pschenitschnig)

Mit seinen stolzen 42 Jahren ist Toni, ein Araber-Mix, ein Pferd, das viele Geschichten erzählen könnte.
Im Jahr 2004 wurden Toni, Zenzi, Leslie und Ali Baba vom Pferdehändler abgekauft und lebten fortan auf Gut Aiderbichl in Henndorf. Der Pferdehändler hatte sie von einem Mann übernommen, der sich aufgrund einer Krankheit an den Rollstuhl gefesselt war und seine Pferde nicht mehr versorgen konnte.  

Jahrelang reisten die Pferde durch die Welt

Die Zirkuspferde reisten jahrelang durch die Welt – von einer Stadt zur anderen. Ihre Aufgabe war es, in einem Kreis zu laufen. Auf ihrem Rücken saßen schreiende, aufgeregte Kinder. Runde um Runde liefen die Pferde und ließen sich vom Lärm rundherum nicht beirren. Ihre Aufgabe war es gewesen, Geld zu bringen. Wo blieb die Liebe zu den Tieren? Die Frage nach ihrem Befinden? Ob sie genug zu fressen haben, ob sie müde sind? 

Der gesundheitliche Zustand der Pferde war beschämend

Als wir die Pferde übernahmen, waren die Halfter teilweise eingewachsen, die Augen waren krank, die Hufe schlecht. Angekommen in Henndorf ließen die Pferdepfleger die Zirkuspferde gleich auf die Koppel. Es bleibt ein unvergessliches Bild, eine Stimmung, die niemand vergessen kann, der dabei war. Es gab Sonne, blauen Himmel, eine grüne Weide und Weite, so weit das Auge reichte. Jahrelang liefen die Araber im Kreis hintereinander – wie damals im Zirkus, als die Kinder auf ihren Rücken saßen. 

Toni hat sie alle überlebt, als wollte er uns mahnen

Zenzi, Leslie und Ali Baba sind schon seit Jahren über die Regenbogenbrücke gegangen. Toni lebt seit sieben Jahren in unserem Alten – Stall am Gut Schellenberg.
Tonis Augen mussten bereits vor langer Zeit operativ entfernt werden. Zu viele Jahre waren die Augen nicht gepflegt und medizinisch versorgt worden.  

Toni weiß seit vielen Jahren, wie er mit seiner Blindheit umgeht. Manche Menschen, als er noch am Besucherhof in Henndorf stand, wandten sich entsetzt ab, weil dort, wo sonst Pferdeaugen strahlen, zwei mit Fell zugewachsene Höhlen sind. 

So, wie blinde Menschen, hat auch Toni seinen Gehörsinn und seinen Geruchssinn für die Orientierung verstärkt. Mit dem Hören ist es nun altersbedingt auch vorbei. Aber die Nüstern sind voll in Aktion. Sie riechen das Müsli, das Heu, der Wind bringt Toni die Düfte der Blumen und der anderen Pferde. Er riecht seine Pflegerinnen und er mag noch immer leben. Es ist eine Freude, Toni in seinem Leben zu beobachten.

Toni liebt Kinder und nahm einem kleinen Buben die Angst vor Tieren

Im Laufe einer Führung lernte eine Familie den blinden, tauben und alten Toni kennen. Bewegt hörten sich die Menschen seine Geschichte an und ein kleiner Bub, der bis dahin allen Tieren, die er traf im weiten Bogen ausgewichen war, blieb wie angewurzelt bei Tonis Stall stehen. Irgendwann fragte er „Darf ich ihn bitte streicheln, kannst du mich hochheben? Wie tu ich ihm nicht weh?“.  

Toni roch die kleine Hand und näherte sich langsam, ließ sich streicheln und kam mit seinem Kopf näher. Der Bub streichelte ihn und beide waren wie versunken in einer anderen Welt. Wie schön können Gefühle für Tiere sein und wie schnell können positive Gefühle Angst vertreiben.  

Es war eine große Harmonie zwischen Toni und dem kleinen Buben, der das augenlose Pferd mit einer Hingabe und Zärtlichkeit streichelte, wie ich es selbst noch niemals erleben durfte. Danke, dass es dich gibt, Toni. Herzlichst, Ihre Gisela

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