![Zwei Pferde mit roten Halftern stehen auf einer Weide, im Hintergrund ein Holzzaun und Bäume.](https://www.gut-aiderbichl.com/wp-content/uploads/2024/03/gah-pferd-alfred-zafar-as-18-scaled.jpg)
Alfred und Zafar
Fohlenrettung als Symbolakt (Teil 1)
Aus der Sicht einer Aiderbichlerin
(geschrieben von Gisela Pschenitschnig)
Bilder von Pferden und ihren jungen Fohlen auf der saftig grünen Wiese, Fohlen, die miteinander spielen – das sind Situationen, die zum Innehalten auffordern und allen Stress vergessen lassen.
In Teil 1 der Fohlengeschichte möchte ich Ihnen mit Alfred und Zafar zwei Pferde-Persönlichkeiten vorstellen. Wir konnten Alfred und Zafar in letzter Sekunde freikaufen, denn sie standen schon am LKW und wären in eine ungewisse Zukunft gefahren. Vermutlich wäre es die Endstation Tod für junge Fohlen, die gerade erst angefangen hatten, ihr junges Leben zu genießen.
![Zwei Pferde, eines braun und eines fuchs, spielen auf einer mit Gras bewachsenen Koppel bei Gut Aiderbichl.](https://www.gut-aiderbichl.com/wp-content/uploads/2024/03/gah-pferd-alfred-zafar-as-4-768x512.jpg)
Alfred und Zafar hatten keine Nummer am Körper aufgemalt
Sie sollten einfach weggebracht werden
Die Mitarbeiter von Gut Aiderbichl kauften Alfred und Zafar frei – der Weg sollte in ein Leben voller Liebe, Freiheit und Sicherheit führen. Nervös und mit riesigen Augen voller Angst und Unsicherheit, wurden Alfred und Zafar auf dem Aiderbichler Pferde- Transporter nach Henndorf gefahren.
Beide Fohlen sind ganz besondere Charaktere – sehr sensibel und anfangs verunsichert, ängstlich und vorsichtig. Heute sind sie glücklich und schauen in eine Zukunft ohne Ängste.
Alfred
…ist zum Verlieben. Er hatte wie schon erwähnt, keine Nummer. Er stand verängstigt am LKW, bevor wir gefragt wurden, ob wir ihn kaufen möchten. Was mit Alfred geschehen hätte sollen? Der Besitzer gab uns keine klare Antwort.
Den Haflingern wird nachgesagt, dass sie bockig sein können. Wenn Alfred etwas nicht gefällt, wie beispielsweise im Behandlungsstand zu stehen, wird mit den Vorderhufen trotzig in den Boden gestampft – und zwar richtig bockig.
Alfred macht es auch Freude, seine Menschen-Pferdemädels zu testen: wie weit kann ich gehen, was wird noch akzeptiert und was nicht mehr? Alfred führt sich gerade ein wenig auf wie ein pubertierender Teenager, aber diese Phase wird vorbeigehen. Er weiß, dass er der Haflinger in der Gruppe ist.
Zur Dreiergruppe, in der er nun lebt, gehören Nuria und Pia. Nuria und Alfred sind ein Herz und eine Seele, was Pia nicht stört. Die Drei gehören zusammen, und wenn man sie beobachtet, überfällt einem ein Wall von Wärme, Liebe und Dankbarkeit, dass sie gemeinsam ihr Pferdeleben auf Gut Aiderbichl verbringen können. Was wäre geschehen, wenn wir nicht zum Fohlenmarkt gefahren wären?
Zafar
…ist der kleine Wilde. Er liebt es zu spielen, und hält am Platz die ganze Gruppe auf Trab. Zafar ist der Inbegriff für Lebensfreude, er ist auch ganz gerne keck und wird von seinen Artgenossen in die Schranken gewiesen.
Zafar ist zwar wild, aber auch intelligent. Das Fohlen – ABC lernt er ohne Probleme, und er ist in seiner Entwicklung allen ein Stück voraus. So wurde er auch zum Anführer in seiner Gruppe. Zafar hat das Sagen, er ist willensstark und wenn er spielen möchte, schafft er es mit seiner Überredungskunst, dass seine Freunde Mella und Herzog mitmachen.
Bevor man nicht ein Tier geliebt hat, bleibt ein Teil der Seele unerweckt.
– Anatole France