Pascal, der kleine Mischlingshund
Aus der Sicht einer Aiderbichlerin
(erzählt von Gisela Pschenitschnig)
Viele Hunde haben in den letzten 20 Jahren auf Gut Aiderbichl ein Zuhause gefunden. Sie wurden am Gnadenhof aufgenommen, weil die Besitzer sie nicht mehr wollten, weil sie Streuner waren, weil in der neuen Mietwohnung kein Hund gehalten werden darf, weil sie manchmal nur mehr drei Beine hatten oder irgendwo am Straßenrand herumirrend gefunden wurden. All diese Hunde leben auf den Aiderbichler Höfen, weil tierliebende Menschen hingeschaut haben.
Hunde sind Tiere der besonderen Art
Menschen nehmen sich aus verschiedensten Gründen einen Hund. Im besten Fall ist der Hund ein Familienmitglied, dem Respekt, Liebe und viel Zeit gegeben wird. Im schlimmsten Fall leben sie „einfach“, bekommen ihr Futter und wenn es keinen anderen Ausweg mehr gibt, werden sie ausgesetzt, abgegeben oder man lässt sie einschläfern.
Hunde sind nicht Mittel zum Zweck gegen Einsamkeit oder Bewegungsmangel. Sie sind auch keine Mediatoren bei Beziehungskrisen. Sie sind Mitgeschöpfe, Mitglieder im Familienverband und wollen uns ein Kamerad sein. Mindestens zwei Stunden am Tag braucht ein Hund Zeit mit seinem Besitzer: zum Spielen, zum Kuscheln und vor allem, um einen Waldspaziergang oder dergleichen zu unternehmen.
Pascal, der kleine Mischlingshund
Vor einigen Monaten rief in der Verwaltung eine Dame an, und erzählte uns, dass sie von ihrer Tochter einen „neuen“ Hund bekommen hat. Dieser neue Hund und der alte Pascal, der immerhin schon knappe 11 Jahre alt war, vertrugen sich nicht miteinander. Der Vermieter machte Stress, weil Hunde, wenn sie miteinander kommunizieren, bekanntlich bellen… Wir sagten der Aufnahme von Pascal zu, und wollten ihn am nächsten Tag abholen. Am Abend kam allerdings ein Anruf, dass die Dame Pascal doch nicht hergeben möchte. Am nächsten Tag wollte sie ihn dann doch wieder selbst bringen. Dann doch wieder nicht. Wir sollten ihn holen. Schließlich holten wir den kleinen Pascal am Salzburger Hauptbahnhof ab.
Pascal war anfangs sehr traurig, doch mittlerweile fühlt er sich schon sehr wohl
Wie fühlt sich der kleine Pascal?
Hunde sind Persönlichkeiten mit Gefühlen und Charakter. Pascal ist rund 11 Jahre alt, und hat viele Jahre bei seiner Besitzerin verbracht. Nun fällt es ihm schwer, sich in der Gruppe von Mira, Champ und den anderen Senioren absolut glücklich zu fühlen. Vielleicht fühlt er sich wie ein alter Hund, der einem jungen Hund Platz machen und gehen musste… Doch es gibt Licht am Ende des Tunnels, denn Pascal baut sich gerade eine besondere Beziehung zu einer Gut Aiderbichl Hundebetreuerin auf, die ihn jeden Abend mit in ihr Zuhause nimmt. Möge er noch viele harmonische, liebevolle Tage in seinem Leben haben.
Herzlichst, Ihre Gisela
„Ich fand heraus, dass einem in tiefen Kummer von der stillen, hingebungsvollen Kameradschaft eines Hundes Kräfte zufließen, die einem keine andere Quelle spendet“. (Doris Day)