Zwei Findlingskatzen
Katze Foxy und Kater Hook
Mit acht Wochen wurde die kleine, rote Foxy mit dem weißen Fleck auf der Brust, und den wunderschönen, bernsteinfarbenen Augen am Straßenrand gefunden.
Was sich vor fünf Jahren zugetragen hat, werden wir wohl niemals wirklich erfahren. Foxy „schweigt“.
Der Schnurretiger wurde von einer jungen Frau mit Kleinkindern am Straßenrand entdeckt und geborgen, doch leider konnte Foxy nicht in der Familie bleiben. Einige kleine Unfälle passierten – Foxy erlitt ein Schleudertrauma, von dem sie sich wieder sehr gut erholte. Durch einen Unfall mit einem Auto wurde Foxy jedoch inkontinent. Die neuen Umstände wurden der Familie zuviel, und Foxy sollte tatsächlich in der Tierklinik eingeschläfert werden.
Häufig entscheidet die Tierklinik
das weitere Schicksal eines Tieres
Die Veterinäre weigerten sich, Foxy aufgrund ihrer Inkontinenz einzuschläfern. Foxys Allgemeinzustand war vollkommen gut. Euthanasie will wohl überlegt sein. Nicht alleine der Wunsch des Besitzers kann berücksichtigt werden, ob ein Tier eingeschläfert wird, oder nicht. Der Ethik-Kodex empfiehlt, dass eine Leidensverlängerung oder eine Lebensverkürzung allein auf Wunsch des Besitzers abgelehnt wird, wenn der Allgemeinzustand des Tieres gut ist, und das Tier vor allem nicht leidet.
Im Falle von Foxy beschlossen die Veterinäre, die Telefonnummer von Gut Aiderbichl zu wählen, und baten um die Aufnahme der entzückenden, inkontinenten Katze Foxy. Sie entwickelt sich zu einer kleinen Katzen-Prinzessin, und weiß ganz genau, was sie mag, und was sie ablehnt. Jedenfalls wickelt sie alle Tierpflegerinnen um ihre zarten Katzenpfötchen. Es gibt niemanden, der Foxy widerstehen kann.
Katze Foxy bekam einen neuen Freund:
Kater Hook
Am selben Tag, als Foxy aufgenommen wurde, kam auch Kater Hook aus der Tierklinik nach Gut Aiderbichl Maria Schmolln.
Hook ist schwarz wie die Nacht und hat nur ein Auge. Er ist ungefähr gleich alt, wie seine Freundin Foxy.
Vielleicht könnte Hook eine traurige Geschichte erzählen? Eine fröhliche Lebensgeschichte würde es wohl nicht sein. Hook zieht sich eher zurück. Mit Sicherheit wird das in ein paar Monaten anders sein. „Erst einmal schauen, wo ich da jetzt bin!“ scheint Hook zu vermitteln.
Jedes Tier hat ein Recht auf … Worauf?
Es hat ein Recht auf Respekt, auf Pflege und artgerechte Haltung. Jedes Tier hat ein Recht auf die Fürsorge seines Besitzers. Ob kleine, weiße Maus oder großes Pferd – ein Tier ist ein Lebewesen mit Herz, Seele und Organen. Es gebührt ihm Respekt und verantwortungsvoller Umgang bis zur letzten Sekunde seines Lebens.
Tiere, die durch einen Unfall gesundheitliche Einschränkungen haben, wollen trotzdem leben. Sie zeigen uns täglich durch ihre Lebensfreude, dass es gut ist, dass Ärzte nicht diskussionslos der Euthanasie zustimmen. Eines darf jedoch nicht passieren: da darf kein Leid sein. Foxy und Hook leiden nicht – die Lebensfreude wächst jeden Tag mehr und mehr.