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Tom & Turbo

Eine Tierrettung der etwas anderen Art

An einem Nachmittag klingelte das Telefon in der Verwaltung von Gut Aiderbichl und es wurde uns die Geschichte von zwei Hähnen erzählt. Die beiden hielten sich seit Wochen auf einem Industriegelände in Salzburg auf. Sie liefen an der Straße entlang und abends entdeckte man sie im Geäst von Bäumen.

So fuhr unser Aiderbichler Team los und wollte sich die Sache einmal genauer anschauen. Es war tatsächlich so: da saßen zwei wunderschöne Hähne im Geäst eines Baumes. Mutig schnappte sich Anita Hartner eine hohe Leiter und kletterte auf den Baum, um die Hähne zu retten. Anschließend brachte sie die zwei „Unbekannten“ in den Hühnerstall des Schroffnerguts, einem der Außenstallungen von Gut Aiderbichl Henndorf.

Tom und Turbo sind nun die Namen der beiden Hähne. Und Sie werden es nicht glauben, aber die beiden schlafen auch am Schroffnergut immer noch im Geäst eines großen Baumes, und zwar gemeinsam mit ein paar Hennen.

Wieso fällt das schlafende Huhn weder von der Stange noch vom Baum?

Wir alle wissen, dass Hennen und Hähne im Schlaf auf einer Stange im Hühnerstall schlafen. Das enge Zusammenkuscheln stützt die Federkörper, sodass sie nicht hinunterpurzeln. Sie fallen auch deshalb nicht herunter, weil sie kräftige Krallen haben, die sich um die Stange krümmen. Wenn also beispielsweise Tom und Turbo am Ast eines Baumes sitzen, ist die Ferse abgewinkelt, und die Sehne am hinteren Beinchen spannt sich, sodass sich die Krallen zusammenziehen können. In diesem Bereich gibt es keine Muskeln, sodass Huhn oder Hahn auch nicht müde werden, und sitzend auf der Stange schlafen. Die zusammengezogenen Krallen machen die Balancearbeit. Wenn sich das Huhn wieder aufrichtet, entspannt sich die Sehne und die Krallen werden geöffnet.

Warum schlafen Hennen und Hähne über Nacht in der Höhe?

Als es noch keine Hühnerstallungen gegeben hat, schliefen die gackernden Damen und krähenden Herren im Federkleid immer auf Bäumen. Die Äste schützen die Tiere vor Raubvögeln, und auch Marder können sie im Astgewirr nicht wirklich erkennen.
Dieser Instinkt, im Astgewirr zu schlafen, ist also ein altes Naturgesetz. Man könnte demnach meinen, dass für Tom und Turbo das Zuhause auf dem Baum als normal empfunden wird. Was für sie aber mit Sicherheit befremdlich war, mag wohl das Industriegelände gewesen sein. Zum Glück haben sie auch dort, umgeben von Beton, einen Baum zum Schlafen gefunden.

Tom und Turbo sind nun die „Hähne im Korb“ der Schroffnergut Hühner

Die Aiderbichler Hennen leben nun mit Tom und Turbo harmonisch zusammen, und über Nacht gesellen sich immer wieder auch einige zu den beiden auf den Baum neben dem kleinen Teich.

Die Hühner teilen sich Tom und Turbo gerecht auf. In der Natur leben Hühner in Gruppen von ungefähr zehn Hennen mit einem Hahn. Am Schroffnergut herrscht Ruhe und Harmonie, es gibt keine Aggressionen, obwohl es keine exakt formierten Herden gibt. Aggressionen steigen normalerweise mit der Herdengröße an oder wenn zu viele Hühner in einer Herde leben und sich nicht kennen. Hühner sind übrigens sehr soziale Tiere und können sich beispielsweise bis zu 50 Artgenossen „genau“ einprägen, weitere Tiere werden „nur“ wahrgenommen.

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