Gans Tweetys Weg
aus der Brutmaschine ins Leben
Aus der Sicht einer Aiderbichlerin
(geschrieben von Gisela Pschenitschnig)
Gans Tweety ist eine weiße Hausgans, und mittlerweile ein halbes Jahr alt. Sie schlüpfte aus einem Ei in einem Brutautomaten. Zugleich schlüpften am Geburtstag von Tweety auch drei Laufenten.
Die Kinder freuten sich, dass aus den Eiern Tweety, Hey-Hey, Fauli und Duffy geschlüpft waren. Nun allerdings musste der Mensch lernen, dass sich Gans Tweety ohne Artgenossen nicht wohlfühlen konnte. Gut Aiderbichl Kärnten war die Lösung für ein artgerechtes Für-Immer-Zuhause für Gans Tweety.
Was ist eine Brutmaschine?
Eine Brutmaschine übernimmt das Ausbrüten von Eiern verschiedenster Arten. Es gibt auch Geräte, die zur Brut von anderen Geflügel- oder auch von Reptilien-Eiern genutzt werden können.
Brutmaschinen kommen immer häufiger zum Einsatz. Die starke Überzüchtung der Tiere nimmt den Muttertieren immer mehr den natürlichen Trieb für das Brüten. Daher wird die Brutmaschine immer häufiger eingesetzt. Diese Kunstbrut bringt auch einige Vorteile mit sich. Angeblich kann mithilfe der Kunstbrut eine sehr hohe Schlupfrate erzielt werden, die Anzahl der auszubrütenden Eier und den potenziell schlüpfenden Küken lässt sich im Voraus planen, und der Zeitpunkt des Schlüpfens kann ebenfalls bewusst geplant werden.
Die Legeperiode und die Brutdauer der Gans
Nach der Paarung mit dem Ganter beginnt die Gans damit, Eier zu legen. Sie legt dabei aber nicht alle Eier auf einmal. Alle zwei Tage wird ein Ei gelegt. Man spricht von der sogenannten Legeperiode.
Im Normalfall legt die Gans die Eier in einem Nest ab, wo sie sie dann auch ausbrütet. Jede Gans baut sich ihr Nest selbst. Sie macht es dort, wo sie es am sinnvollsten oder einfachsten hält, was leider nicht immer der sicherste Platz ist. Um das Tier und die Eier aber vor Fressfeinden, wie etwa dem Fuchs zuverlässig zu schützen, ist der beste Platz für das Nest beispielsweise der Stall.
Beim Nestbau benötigt eine Gans keine Unterstützung. Sie kann das instinktiv und weiß ganz genau, was sie da tut. Am besten, man lässt sie einfach machen und mischt sich als Halter nicht ein.
Tweety kennt ihre Gans-Mama nicht, aber sie ist glücklich und gesund
Ein Leben ohne Artgenossen ist für die Gans nicht möglich. Gänse sind Herdentiere und gehen monogame Bindungen auf Lebenszeit ein.
Wenn man viel Zeit mit Gänsen verbringt, lernt man, dass sie genauso Emotionen empfinden können, wie wir Menschen. Wenn beispielsweise der Lebenspartner stirbt, trauen sie sehr lange und ziehen sich zurück.
Schau tief in die Natur, und dann wirst du alles besser verstehen.
~ A. Einstein
Tweety genießt ihr junges Gänseleben gemeinsam mit all den Gänsen auf Gut Aiderbichl in Kärnten.