Welt-Schildkröten-Tag am 23. Mai 2024
Schildkröten tragen die Weisheit der Jahrhunderte auf ihrem Panzer
Am 23. Mai feiern wir den Welt-Schildkröten-Tag, doch sollten wir nicht vergessen, dass Schildkröten jeden Tag im Jahr unsere besondere Aufmerksamkeit verdienen. Ihr Bestehen seit über 220 Millionen Jahren auf unserem Planeten ist beeindruckend. Sie haben Naturkatastrophen und Eiszeiten überlebt. Ihr spezielles Geheimnis ist ihre bemerkenswerte Anpassungsfähigkeit.
Schildkröten sind wahre Überlebenskünstler – doch gegen den Menschen haben sie keine Chance
Schildkröten sind wahre Überlebenskünstler. Heutzutage gibt es weltweit etwa 356 Arten von Schildkröten. Vor Austrocknung in heißen Gebieten oder Feinden schützt die Schildkröten ihr Panzer. Doch trotz der guten Panzerung sind viele Schildkrötenarten mittlerweile stark bedroht. Grund hierfür ist, wie so oft, der Mensch, der immer weiter in die Natur eingreift und die Lebensräume der Schildkröten, die über Jahrhunderte entstanden sind innerhalb kürzester Zeit verändert oder zerstört. Ein weiteres Problem ist, dass sie oft als Nahrungsmittel oder als Schmuckstück für Terrarien gejagt werden. Meeresschildkröten wiederum verheddern sich in Fischernetzen oder fressen Plastikteile, die ins Meer gespült werden.
Studien gehen davon aus, dass bereits die Hälfte aller Arten vom Aussterben bedroht sind. Doch wir können dagegen vorgehen – und den Schildkröten unsere Stimme schenken. An jedem Tag im Jahr!
Man darf nicht vergessen: Schildkröten sind sehr anspruchsvoll!
Die meisten Schildkrötenarten leben in Süßwasserhabitaten wie Seen, Teichen, Bächen und Flüssen. Sieben Arten leben im Meer, während etwa 50 Arten ausschließlich an Land zu finden sind. Als wechselwarme Tiere benötigen sie ausreichend Wärme, um aktiv zu bleiben, was erklärt, warum es in Deutschland und Österreich nur eine heimische Art gibt: die Europäische Sumpfschildkröte. Damit sie die kalten Winter in unseren Gegenden übersteht muss sie sich rechtzeitig zur Winterruhe zurückziehen.
Schildkröten sind Wildtiere und doch werden sie oft Zuhause in Terrarien gehalten. Was viele vergessen, wenn sie sich eine Schildkröte als tierischen Freund aussuchen: Schildkröten sind anspruchsvolle Tiere!
Sie brauchen Versteck- und Beschäftigungsmöglichkeiten, lieben Sonnenbäder und auch richtige Nahrung und Pflanzen sind wichtig, damit sie sich wohlfühlen. Und viele Arten von Schildkröten können sehr alt werden – die beliebte griechische Landschildkröte beispielsweise kann gut und gerne 80 Jahre alt werden. Oftmals überlebt die Schildkröte auch ihren Besitzer. Dann stellt sich die Frage wohin mit ihr?
Auch uns auf Gut Aiderbichl erreichen immer wieder Notfälle in denen es um Tiere geht, deren Besitzer verstorben sind. Auch die Schildkröten Jolly und Bruno ereilte dieses Schicksal. Doch ihr Besitzer hatte eine Tierabsicherung abgeschlossen und für seine Tiere vorgesorgt. So wurden die Griechischen Landschildkröten Aiderbichler und dürfen dies auch bis zu ihrem natürlichen Lebensende bleiben.
Wussten sie das?
Schildkröten sehr gut sehen können? Wie alle Reptilien haben sie vier verschiedene Farbrezeptoren und können daher auch Infrarot- und Ultraviolett-Strahlung wahrnehmen.
Schildkröten sehr gut riechen können? Die Geruchsrezeptoren der Schildkröten befinden sich im Rachen. Über den Duft erkennen Schildkröten nicht nur ihr Fressen, sondern auch ihre Partner!
Dass die Entstehung des Geschlechts bei Schildkröten von der Temperatur abhängig ist? Bei vielen Reptilien, wie auch einigen Schildkrötenarten entwickelt sich das Geschlecht in Abhängigkeit von der Temperatur während der Brutzeit. Liegen die Eier in der prallen Sonne, entstehen eher weibliche Schildkröten, in schattigen Gelegen eher Männchen.
Dass Schildkröten intelligent sind? Lerntests haben bewiesen, dass Schildkröten durch Beobachtung von Artgenossen lernen, Probleme zu lösen. Dazu haben sie ein erstaunlich gutes Gedächtnis und lernen einfache Aufgaben etwa so schnell wie die gewitzten Ratten.