Dodo, der schöne Chinchilla
Einer, der übrig blieb
Die mittlerweile große Familie der Chinchilla ist wieder um ein Mitglied gewachsen. Dodo, ein schneeweißer Chinchilla mit schwarz-grauen Ohren, musste leider sein gewohntes Zuhause verlassen. Er fand Aufnahme in der Aiderbichler Chinchilla-Familie, ist nun kastriert, und wartet mit seinen Artgenossen auf den kommenden, warmen Frühling.
„… Ich weiß, sie bekommen viele Anfragen, aber …“
Die Emailnachricht vermittelte Liebe und Sorge um Dodo. Nachdem einer der beiden Chinchilla-Böcke verstorben war, holte sich die Familie ein zweites Tier aus dem Tierheim.
Bevor Dodo ins Tierheim gebracht worden war, lebte er alleine in einer dunklen Kammer ohne Nahrung und war beinahe verhungert vorgefunden worden. Im Tierheim bewohnte er einen Käfig, die Pfleger schafften es kaum, den scheuen Dodo gesund zu päppeln.
Dann holte eine tierliebe Familie, die bereits ein Böckchen hatte, Dodo zu sich. Erstaunlicherweise vertrugen sich die Beiden gut und kuschelten sogar miteinander. Dodo war wohl noch zurückhaltend und wollte die ersten Tage nicht so richtig fressen, doch langsam bekam er Vertrauen und alles schien gut.
Die Familie zog in eine andere Wohnung, und nun sollte das Dilemma beginnen. Die beiden Böcke mussten getrennt werden, weil immer wieder einer von ihnen verletzt war. Leider trennten sich die Partner, die Familie zerbrach, der ältere Chinchilla war verstorben, Dodo war wieder alleine.
„… Das kleine Knopfauge hat Besseres verdient …“ – und so ist es nun
Die tierliebe Dame war am Verzweifeln. Als sie umgezogen war, konnte sie Dodo nicht mitnehmen. Da wo er blieb, war er geduldet und wurde „halt gefüttert“.
Anna auf Gut Aiderbichl in Henndorf freute sich, als sie zu den mittlerweile vierzehn Chinchillas, die aus verschiedensten Gründen abgegebenen worden sind, einen schneeweißen Dodo dazu bekam.
Dodo lebt nun noch ein paar Tage in seiner Volière alleine. Er wurde kastriert, die kleine Wunde ist bereits gut verheilt. Langsam akzeptiert Dodo die vorsichtigen Hände der Anna. Wenn sie ihn herausholen möchte, um die Wunde zu kontrollieren, bleibt er in seiner Ecke und läßt sich ungern, aber doch, aus der Volière holen. Jeden Tag darf Anna ihrem Dodo eine Streicheleinheit mehr geben.
Nachdem er noch die Nähte im Kastrationsbereich hat, gibt es für den schneeweißen Dodo mit den schwarz-grauen Ohren kein Sandbad. Ein paar Tage noch zuwarten, dann kann Dodo ein ausgiebiges Sandbad nehmen.
Chinchillas lassen sich nicht vermenschlichen
Der Versuch, sie einfangen zu wollen, stresst die sensiblen Tierchen. In der Natur sind Chinchillas Beutetiere für alle möglichen Greifvögel, Schakale, Schlangen usw.
So stimmt ein fester Griff der Menschenhand den Chinchilla nicht freundlich, denn er fühlt sich bedroht.
Einmal wöchentlich allerdings wird ein Gesundheitscheck gemacht. Dazu muss man in Zukunft auch Dodo sanft anfassen. Anna macht das mit säuselnder, beruhigender Stimme und durch Bestechung: eine kleine Rosine soll Belohnung bedeuten. So lernt auch Dodo: „Annas Hand ist eine gute, Anna ist kein Greifvogel oder sonstiger Feind. Anna möchte nur nachsehen dürfen, dass es mir gut geht. Danke, Anna“.
Im kommenden Frühling kommen die Chinchillas in die „Sommerresidenz“ hinter dem Eselhaus. Dann werden wir mal sehen, ob es eine Männer-WG geben wird, oder eine gemischte WG … alles wird sich zeigen.
„Alles, was du willst, ist auf der anderen Seite der Angst.“
Alles Gute, lieber Dodo.