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Der kleine Filou

sollte Glück haben

Aus der Sicht einer Aiderbichlerin

(geschrieben von Gisela Pschenitschnig)

Vieles auf dieser Welt ist oft so, dass wir es nicht verstehen. Vieles auf dieser Welt ist anders, und wir müssen lernen, mit dem Anderssein umzugehen. Am besten ist, wenn alles „normal“ ist – aber, was ist normal? Herausforderungen im Leben und alles, was anders ist, ist gut – sonst wäre alles zu normal und langweilig.  

Eine Familie verbrachte den Urlaub mit ihrem Sohn – der am Downsyndrom leidet – auf einem Bauernhof. Während ihres Aufenthaltes wurde Filou, ein entzückendes Stierkalb geboren. Filou wurde vom Bauern mit der Flasche gefüttert, die Familie konnte dabei sein. Irgendwann erfuhren sie, dass Filou, wie die meisten Stierkälber, in einen Maststall transportiert werden sollte. Davor wollte die Familie, insbesondere der Sohn, das kleine Kälbchen bewahren.

Das Los der Stierkälber

Bei den Führungen bemerke ich immer wieder, dass viele Menschen gar nicht wissen, dass eine Kuh, damit sie Milch gibt, ein Kälbchen braucht. Einmal im Jahr bringt eine Milchkuh ein Kälbchen zur Welt, und dafür wird sie künstlich befruchtet. So entsteht ein Überschuss an Kälbern, besonders an männlichen. Weibliche Kälber werden früher oder später selbst zur Milchkuh, ihre Brüder gelten in der Milchindustrie als Abfallprodukte. Um Kosten zu sparen, werden Stierkälber an Mastbetriebe abgegeben, manchmal auch an ausländische Mastbetriebe exportiert.  

Tausende Kälber werden jährlich nach Spanien, Italien oder auch Polen gefahren, weil dort die Schlachtung billiger ist. Tausende Stierkälber werden auch an Drittländer wie in die Türkei, Algerien, Marokko usw. transportiert. Ein tagelanges Martyrium, bis die Todesfahrt ein Ende in irgendeinem Schlachthof hat. Auf der Fahrt gibt es zu wenig Futter, Wasser, Platz und Tageslicht.

Filou und sein menschlicher Freund

Filou ist gerade fünf Monate alt und hatte Glück, dass er nicht als Mastrind endete. Er ist eines von vielen Kälbern, dem ein unnatürlicher Lebensweg erspart blieb? Der Endverbraucher bestimmt mit, wie die Lebensbedingungen für Milchkühe und deren Kälber langfristig verbessert werden können: – Fleischkonsum reduzieren, – Milch und Milchprodukte beispielsweise durch Haferprodukte ersetzen, vegane Schokolade essen. Oder: regionale Produkte von Bio-Bauern kaufen. Den Mut haben, und im Kaffeehaus nach pflanzlicher Milch fragen.

 

Tiere und Menschen können anders sein. Auf den Höfen von Gut Aiderbichl leben viele blinde Tiere, solche, die humpeln, Tiere, die traumatische Lebensgeschichten haben, wie beispielsweise unsere Ex-Laboraffen. Tiere, die im Stall liegen gelassen wurden, ohne Wasser und ohne Futter – wie unsere Susi aus der Schweinemast. Respektloses Verhalten den Tieren gegenüber ist nicht weit entfernt vom respektlosen Verhalten gegenüber unseren Mitmenschen.

Filou hat einen besten Freund – der selbst von eine Krankheit betroffen ist. Als er vom Schicksal Filous erfuhr, war da wohl Traurigkeit und er und seine Familie wollten dem Kälbchen helfen.

Filou hat das Herz eines jungen Menschen erreicht. Das zählt und das berührt besonders. Ein kleines Stierkälbchen mit großen Kulleraugen und langen Wimpern verdankt sein glückliches Leben am Moosfeldhof von Gut Aiderbichl einem jungen Menschen, der vielleicht die Welt anders sieht. Aber: da spür ich Gefühl und Respekt vor dem Lebewesen. Dafür sagen wir danke.

Herzlichst, Ihre Gisela. 

Rind Filou

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