
Zum Weltbienentag am 20. Mai 2023
Ein großer Tag für ein kleines Tier – die Biene
Aus der Sicht einer Aiderbichlerin
(geschrieben von Gisela Pschenitschnig)
Die Aufgabe der Biene im Ökosystem ist lebenserhaltend für alle Lebewesen. Als Bestäuber ist die Biene mitverantwortlich für die Biodiversität und Ernährungs-sicherheit zum Erhalt allen menschlichen und tierischen Lebens.
Biologische Vielfalt oder Biodiversität bezeichnet allgemein die Vielfalt von Leben. Im Speziellen geht es um die verschiedenen Pflanzen- und Tierarten, und deren genetischer Vielfalt innerhalb einer Art. Die Kette schließt sich mit der biologischen Vielfalt der Lebensräume, zu denen der Wald, die Wiesen und auch die Seen gehören. Alles gemeinsam ergibt das Ökosystem. Allem voran steht die kleine, fleißige Biene und ihre weiten Flüge über die Wiesen.

Die Herausforderungen, das Ökosystem aufrecht zu erhalten, betreffen die ganze Welt. Das aktuelle Ökosystem verlangt die Bereitstellung nachhaltiger und ausreichender Nahrungsmittelproduktionen, Anpassung an den Klimawandel, das Problem der immer weniger werdenden natürlichen Ressourcen oder auch die immer größer werdenden Probleme mit der Wasserversorgung.
Der Klimawandel und die Bedrohung für die Bienen
Nachdem sich, wie wohl weltweit, die klimatischen Bedingungen verändern, verändern sich auch die Jahreszeiten. Somit ist der Klimawandel eine unbestreitbare Bedrohung für das Ökosystem. Immer mehr Hitzetage, lange Regenzeiten, lange Trockenperioden usw. zeichnen sich ab, und „verwirren“ die Bienen und Insekten. Beide Tierarten sind für die Aufrechterhaltung des Ökosystems von enormer Wichtigkeit. Um ihre natürlichen Nahrungsquellen aufzusuchen, fliegen die summenden Genies täglich bis zu 10 km und mehr. Bienen bestäuben ungefähr 80% der Wild- und Nutzpflanzen. Ohne Bestäubung gäbe es kein Obst, keine Samen – keine Nahrung – kein Leben. Mit ihren winzigen Körperhaaren verteilen die Bienen den Blütenstaub in der Natur.
Der Klimawandel bedeutet für die Bienen Stress. Der Bauer hat Stress, weil durch häufigen Regen beispielsweise die Mäharbeiten verschoben werden. Die Biene muss quasi umlernen: sie muss ihr Bestäubungssystem den klimatischen Gegebenheiten anpassen. Aber das geht nicht einfach, und schon gar nicht von heute auf morgen möglich.
„Heuer sind fünf Bienenstöcke verhungert“ – meinte eine Imkerin. Warum verhungern die Bienen? Wenn es zu lange regnet und kalt ist, blühen keine Gräser, keine Blüten und Blumen – die Bestäubung findet nicht statt. Die Nahrung der Bienen fällt aus. Als Notfütterung kann Futtersirup verwendet werden. Futtersirup wird aus Fructose (Fruchtzucker), Glucose (Traubenzucker) und Saccharose (Haushalts-, Rohr- bzw. Rübenzucker) hergestellt. Zuckerwasser wird den Bienen über die Wintermonate bereitgestellt. Klingt relativ einfach, aber auch das Zufüttern mittels Zuckerwasser ist eine eigene Wissenschaft und auf keinen Fall die Lösung zum Erhalt des Lebens.
Erhalten wir den Garten für die Bienen und lassen wir die Finger von Unkrautgiften
Die Politik hat nachgedacht, und ist zum Schluss gekommen, dass zur Erhaltung der Biodiversität gewisse Schritte eingehalten werden müssen: Wiederherstellung der Natur, Bekämpfung des Rückgangs wichtiger Bestäuber, Nutzung städtischer Grünflächen, Begrünung von Dächern, Sicherstellung, dass auf Einsatz von chemischen Pestiziden verzichtet wird usw.
Private Haushalte können den fleißigen, lebenserhaltenden Bienen, Balkone mit Kräutern, bieten. In den privaten Gärten darf „Wildheit“ wachsen – auch Unkraut.
Ich halte mich an die Gedanken von Albert Einstein:
Wenn die Biene einmal von der Erde verschwindet, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben. Keine Bienen mehr, keine Bestäubung mehr, keine Pflanzen mehr, keine Tiere mehr, keine Menschen mehr.
Zu meinen, als Mensch selbst zu klein und unwichtig zu sein, um irgendwelche Dinge zu ändern, ist zu wenig. Bedenken wir, wie klein die Biene ist, und, dass unter anderem, dieses kleine Tier durch seine Arbeit die Menschheit am Leben erhält. – Herzlichst, Ihre Gisela