Das "Für-Immer-Zuhause" auf Gut Aiderbichl
Sie konnten nicht mehr versorgt werden. Jetzt dürfen zwei ehemalige Voltigier-Pferde des Egbert Gymnasiums in Münsterschwarzach ihren Lebensabend auf Gut Aiderbichl verbringen.
Voltigieren begeistert viele Kinder und Jugendliche. Für die SchülerInnen am Egbert-Gymnasium in Münsterschwarzach (Bayern, DE) wurde ein Traum wahr, als die Lehrerein Annette Müller-Kaler Voltigieren zum Schulsport machte. Aber nicht nur der Sport an sich, sondern auch die Stallarbeit, liegt in dem Verantwortungsbereich der SchülerInnen. Die Kinder und Jugendlichen verbringen täglich mehrere Stunden mit ihren Pferden. Die Tiere sind ein großer Teil ihres Lebens. Umso schlimmer war es für die Kinder, als der Pferdebestand plötzlich verringert werden sollte.
Die beiden Freunde müssen zusammenbleiben
Auf der schuleigenen Voltigier-Anlage war Platz für acht Pferde. Das beinhaltete auch die alten Pferde, die nicht mehr als Voltigier-Pferde eingesetzt wurden. Bisher durften alle bis an ihr natürliches Lebensende am Egbert-Gymnasium in Münsterschwarzach bleiben.
Als Gründerin Annette Müller-Kaler in den Wohlverdienten Ruhestand ging, trat die Lehrerin Mona Schwanfelder, ebenfalls bereits als Kind begeisterte Voltigiererin, in ihre Fußstapfen. Doch 2022 kam der Schock.
Trotz intensiver Bemühungen konnte kein geeigneter Mitarbeiter für den Voltigierbetrieb gefunden werden, sodass der Pferdebestand verringert werden musste. Von welchen Pferden wollte man sich schweren Herzens trennen? Die Coronapandemie hatte durch den Wegfall von Trainingseinheiten im Wettkampfsport ein Loch gerissen. Die beiden Spitzenpferde Prometheus und Waldez würden nun aufgrund ihres hohen Alters mit den jungen Aufbaumannschaften im Voltigiersport keinen Einsatz mehr finden. Für den Anfängerbetrieb sind sie nicht geeignet. Die beiden Freunde müssen zusammenbleiben.
Rund 700 Pferde leben auf den Höfen von Gut Aiderbichl
Prometheus und Waldez waren zwei Pferde, die nicht mehr für den Sport eingesetzt wurden, aber die beiden Tiere waren unzertrennlich. Wem sollte man zwei liebgewonnene Tiere anvertrauen? Schließlich fiel die Wahl auf Gut Aiderbichl. Annette Müller-Kaler und Mona Schwanfelder fuhren beide persönlich zum Gut Aiderbichl, um sich ein Bild davon zu machen, ob die Pferde auch gut versorgt werden könnten.
Rund 700 Pferde leben auf den Höfen von Gut Aiderbichl. Hinzu kommt, dass sich Gut Aiderbichl besonders mit dem Gesundheitszustand älterer Pferde und deren Krankheiten beschäftigt.
Seit 2020 arbeitet die VetMeduni Wien in Kooperation mit Gut Aiderbichl auch an einem großen gemeinsamen Projekt, das die Lebensbedingungen von Pferden erforscht: „Quality of Life“. Ziel dieses Projekts ist es, die Lebensqualität von Pferden nachhaltig zu verbessern. Seit 2020 kooperiert Gut Aiderbichl außerdem mit der Sandgrueb-Stiftung in Egg, nahe Zürich. Ein medizinisches Forschungsteam befasst sich dort mit dem Gesundheitszustand älterer Pferde und deren Krankheiten, insbesondere hinsichtlich Parasitologie.
Durch diese Kooperationenen erweitern wir auf Gut Aiderbichl ständig unser Wissen in Bezug auf das Tierwohl. So wird sichergestellt, dass auch ältere Pferde wie Waldez und Prometheus auf Gut Aiderbichl bestens versorgt werden.
Abschied mit einem lachenden und einem weinenden Auge
Annette Müller-Kaler und Mona Schwanfelder waren beruhigt: Auf Gut Aiderbichl sind Waldez und Prometheus sehr gut aufgehoben.
Zur Verabschiedung ihrer zwei Schützlinge veranstalteten die Kinder eine große Voltigier-Vorführung. Sehr emotional verabschiedeten sich alle Voltigier-SchülerInnen persönlich von ihren Tieren. Sie lassen die Pferde mit einem lachenden und einem weinenden Auge ziehen, und werden sie so oft wie möglich auf Gut Aiderbichl besuchen.
Unterstützen Sie die Pferde auf Gut Aiderbichl jetzt mit Ihrer Spende.