Ein kleines
Häufchen zarte Federn
Die Geschichte von Luni, einer jungen Laufente
Die kleine Luni hatte mehrere Geschwister – aber nur sie überlebte. Eine junge Frau schilderte uns die traurige Geschichte. Die Ente ihrer Großmutter hatte ihre Jungen getötet, nur Luni überlebte. Sie hat nun ein Für-Immer-Zuhause auf Gut Aiderbichl in Henndorf gefunden. Liebevoll fragt die junge Dame auch immer wieder nach, wie es denn Luni geht.
Zumindest steht nun fest, dass es sich bei Luni um eine weibliche Laufente handelt. Als sie abgegeben wurde, konnte man das Geschlecht noch nicht feststellen – so klein und winzig war sie da noch.
Die Ente hat ihre Küken getötet
Warum Tiere manchmal ihren Nachwuchs töten
Infantizid im Tierreich kommt häufiger vor, als wir glauben wollen. Bei Pavianen, Schimpansen, Mäusen, Kaninchen, Schweinen usw. kann es vorkommen, dass sie ihre Jungen attackieren oder auffressen. Lange Zeit galt Infantizid als ein unnatürliches und krankhaftes Verhalten der Tiere.
Durch wissenschaftliche Beobachtungen, Untersuchungen und Beobachtungen von Wildtieren, lernt der Mensch, dass Infantizid ein natürliches Verhalten ist.
Warum wird getötet? – Wenn die Lebensbedingungen schlecht sind, wird der Nachwuchs als Nahrungsquelle genutzt. Vor allem Weibchen können gut abschätzen, wie erfolgreich ihre Jungen durchkommen. Sind die Bedingungen nicht befriedigend, werden die Jungen getötet oder auch gefressen. Oftmals geht es auch um die Muttermilch. Um zu verhindern, dass Junge anderer Weibchen die Milch „stehlen“, wird getötet.
Im Tierreich kommt es vor allem auch vor, dass zu schwache oder behinderter Nachwuchs getötet wird. In der Natur könnten es solche Tiere schwer bis gar nicht überleben.
Der Nachwuchs kann auch versehentlich verletzt werden. So geschieht es beispielsweise, wenn eine „unerfahrene Tiermutter“ nach der Geburt die Nabelschnur abbeißt und versehentlich ein Ärmchen oder Beinchen abbeißt.
Warum tötete Lunis Mama die Geschwisterchen?
War es natürliches Verhalten, weil vielleicht die jungen Laufenten nicht gesund waren, oder war es ein Versehen? Wir werden die Antwort nicht bekommen und können nur Vermutungen anstellen, warum alle außer Luni sterben mussten.
Luni hat eine Ersatzmama – Romina
Luni selbst geht es wunderbar. Die Federn wachsen und Luni hat eine Ersatzmama gefunden. Romina, ein Brahma Huhn, hat sich dazu entschieden, der kleinen Luni eine schützende Freundin zu sein. Romina selbst ist auf Gut Aiderbichl geschlüpft, und weist die kleine Laufente Luni nun in das wunderbare, beschützte Leben auf Gut Aiderbichl ein.
Mit der kleinen Luni hat Romina nun eine schöne Aufgabe gefunden. Liebevoll beschützt und spaziert sie mit der kleinen Luni herum und ist eine richtig stolze Ersatzmama geworden.
Alle Geschöpfe der Erde fühlen wie wir, alle Geschöpfe streben nach Glück wie wir. Alle Geschöpfe der Erde lieben, leiden und sterben wie wir, also sind sie uns gleich gestellte Werke des allmächtigen Schöpfers – unsere Brüder.
~ Franz von Assisi (1182 – 1226)